Rezension

Leider komplett anders als erhofft...

Die Vertriebenen: Flucht aus Camp Eden - Kevin Emerson

Die Vertriebenen - Flucht aus Camp Eden
von Kevin Emerson

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

Owen Parker wächst in einer Welt aus in der die Klimaerwärmung seine Tribute trägt. Nahezu unbewohnbar erscheint diese Welt und macht das Leben kaum noch lebenswert. Um den tödlichen Strahlen der glühenden Sonne zu entkommen, haben die Menschen ihre Städte unter riesigen Kuppeln erbaut.

Doch Owen erkennt erst durch einen tragischen Schwimmunfall, was wirklich in ihm steckt. War er stets der schüchterne und unscheinbare Außenseiter im Feriencamp, das er auf mehrmaliges Bitten seines Vaters derzeit besucht. So entdeckt er plötzlich und unerwartet eine Seite an sich, die ihn schneller in der Rangliste der Beliebtheitsskala auf schreiten lässt. Auch der attraktiven Tauchlehrerin Lily bleibt seine neue Fähigkeit nicht unentdeckt und hilft ihm seine neue Gabe zu begreifen und zu kontrollieren. Auch wenn die Fähigkeit ihn dazu befähigt der Menschheit ein neues Leben zu ermöglichen, so haben die Beiden mit alldem dunkle Kräfte aufgeschreckt, die mit allen Mitteln die verzweifelte Suche nach neuem Leben zu verhindern versuchen!  

 

Meine Meinung:

Mit seinem Reihenauftakt hat der Autor Kevin Emerson leider etwas wenig überzeugen können. Die Idee ist wirklich klasse und bei weitem nicht sehr abwegig, wenn man den Verlauf des Klimawandels der heutigen Zeit beachtet. Diesen Aspekt hat er wirklich super realistisch thematisiert und regt sehr zum Nachdenken an, denn es könnte im Laufe der Zeit auch wirklich auch bei uns zu einem Punkt gelangen, an dem man nachdenken sollte wie sich die Zukunft gestaltet und vor allem wie man solche Szenarien abfangen und besonders ihnen entgegen treten sollte.

Was mich etwas störte war, dass die ersten ca. 150 Seiten eher so dahin plätscherten, ohne viel Spannung und interessanten Fakten, aber als diese Hürde dann überwunden war, entwickelte sich die Handlung interessant, ließ mich mitfiebern und hatte den ein oder anderen Spannungseffekt parat. Doch kam dieser Aha – Effekt für mich leider erst viel zu spät zum Vorschein.

In manchen Szenen hätte ich mir sehr gewünscht, dass der Autor auf das ausschmücken und zu detaillierte eingehen verzichtet um schneller in der Handlung voranzuschreiten.

Der Schreibstil des Autors ist jedoch phänomenal. Trotz des schleppenden Vorankommens konnte er mich damit immer wieder aufs Neue animieren am Ball zu bleiben. Sein recht flüssiges Auftreten bemerkte ich erst gar nicht, da ich eben viel mit der Handlung zu kämpfen hatte, aber es ist auf jeden Fall vorhanden. Außerdem ist er sehr spritzig und jugendlich, so dass er für das Lesealter für das diese Reihe gedacht ist sehr passend gewählt wurde.

Owen ist ein sehr unscheinbarer und kaum auffallender Charakter. Durch seine Außenseiterposition fällt er eher durch seine tollpatschige und schüchterne Art bei den anderen auf, lässt ihn aber für den Leser sofort sympathisch erscheinen. Man möchte ihn einfach nur bei der Hand packen und durch das beschwerliche Leben führen, welches sich in der Kuppel so entwickelt hat und auf ihm lastet. Jedoch birgt genau diese Charaktereigenschaft den Nachteil, dass es auf gewisse Weise auch etwas nerven kann, ausgerechnet ihn als Hauptcharakter vor sich zu haben.

Lilly hingegen ist das genaue Gegenteil von Owen. Beliebt, angehimmelt und vor allem sehr schlagfertig schreitet sie durch die Welt. Sie ist absolut nicht auf den Mund gefallen, weiß sich in jeder Situation zu verteidigen und wirkt immer zu perfekt. Eigentlich lässt sich eher behaupten, dass sie zu perfekt ist, denn ich konnte an ihr keine wirklich Mängel feststellen und so wirkte sie eher weniger authentisch auf mich.

Fazit:

Mit dem Reihenauftakt konnte der Autor mich leider nicht wirklich davon begeistern mehr lesen zu wollen. Anversich ist die Thematik sehr interessant und regt zum Nachdenken an, jedoch mit der Umsetzung und auch den Charakteren Kevin Emerson eher danebengegriffen, was ich persönlich sehr schade finde, weil sehr viel Potential sich hinter der Handlung versteckt.