Rezension

leider konnte mich der 1. Band nicht so überzeugen, wie ich es mir gewünscht habe

Schmetterlinge lügen nicht - Der Roman - Petra Röder

Schmetterlinge lügen nicht - Der Roman
von Petra Röder

Bewertet mit 2.5 Sternen

Petra Röder – Schmetterlinge lügen nicht, 1

 

Die einundzwanzigjährige Vivien hatte es in ihrem bisherigen Leben nicht leicht. Nachdem ihr Vater ihre Mutter ermordet hat, wurde Vivien in die Obhut von Onkel Marvin Chapman, Besitzer eines sehr gut laufenden Familienunternehmens, und Tante Hazel gegeben, die sie eher als Last denn als Familienmitglied sahen. Dies nahm die leibliche Tochter Beverly zum Anlass, Vivien nach Strich und Faden zu mobben, schikanieren und zu drangsalieren. Selbst als Vivien ausgezogen ist, sich eine Arbeit in einer Bar sucht, hören die Schikanen nicht auf.

Eines Abends besucht Beverly wieder einmal die Bar, um Vivien ihre Gemeinheiten an den Kopf zu werfen, in Begleitung des attraktiven Travis, der sie sofort anzieht.

Nur wenig später bekommt sie eine Nachricht, die ihr Leben komplett verändert und wird zusammen geschlagen.

 

„Schmetterlinge lügen nicht“ ist der erste Band eines Zweiteilers von Petra Röder. Ich habe bisher schon einige Bücher von ihr gelesen. „School of Secrets 1-3“ und „Zwei Herzen für immer“ hatten mir bisher besser gefallen.

Ich entschuldige mich schon mal im Vorfeld, dass meine Rezension nicht so positiv ausfallen wird, aber ich versuche dies auch (hoffentlich nachvollziehbar) zu begründen.

Es handelt sich hierbei um meine Persönliche Meinung und hat überhaupt nichts mit der Qualität der Schriftstellerin zu tun, denn wie oben erwähnt haben mir einige Bücher von ihr gut gefallen.

Manchmal stimmt einfach die Chemie zwischen Buch und Leser nicht, und das scheint hier leider der Fall zu sein.

 

Zuerst das positive:

Der Schreibstil ist locker und flüssig, sodass sich das Buch gut lesen lässt.

Die Kapitel sind noch mal in kleinere Abschnitte unterteilt, sodass ein Wiedereinstieg schnell möglich ist.

Die Schauplätze sind gut beschrieben, wirken anschaulich und bildlich, sodass man sich die Handlungsorte gut vorstellen kann.

Die Grundidee der Geschichte hat mich neugierig gemacht.

Im Großen und Ganzen wirken die Charaktere detailliert und lebendig ausgearbeitet.

Mindy hat mir hier sehr gut gefallen, sie scheint eine lebensfrohe, charmante Person zu sein, die sich schnell um andere kümmert und sich nicht von Beverly blenden lässt und dazu ziemlich schlagfertig ist. Ich mochte sie von der ersten Seite an, trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer direkten Art.

Das selbe gilt für Melinda, die Schwester von Brandon und Travis. Sie ist offen und herzlich, und mich hat beeindruckt wie schnell sie eine Verbindung zur Hauptfigur Vivien aufgenommen hat.

 

Leider gibt es diesmal auch einiges, was mir nicht so gut gefallen hat: (Vorsicht, evtl Spoiler!)

Für mich ist in diesem Buch alles „zu viel“ und leider auch nicht immer alles nachvollziehbar. Ich glaube die Ideen hätten gleich für mehrere Bücher gereicht und deswegen hat mich die Story leider oft verloren und auch überfordert.

Zum einen haben wir Vivien, die mir auf den ersten Seiten sehr bodenständig und sympathisch erscheint. Zwar konnte ich nicht verstehen, dass sie wenn sie 1400 Dollar besitzt (und 1200 davon mal eben so verleiht), obwohl sie in ihrer Wohnung auf dem Boden nur eine Matratze hat, nicht ihre Wohnung früher einrichtet, aber so lange wohnt sie jetzt ja auch noch nicht in ihr. Im Verlaufe des Buches wird mir die Hauptfigur immer unsympathischer, sie verliert die Bodenhaftung und lässt sich zu merkwürdigen Dingen hinreißen (Unfall, Tabletten und Alkohol, ihr geht es schlecht und ihre besten Freunde gehen lieber Feiern und „parken“ sie bei Wildfremden, sie erfährt von einer Erbschaft, wird ein Überflieger und kündigt ihren Job, obwohl sie paar Sätze vorher noch bekundet, dass sie ihren Job nicht aufgibt, weil sie nicht der Typ dafür ist, geht im Dunklen raus, obwohl sie schon angegriffen wurde,...)

Auch Travis konnte mich leider nicht überzeugen, denn hier hatte ich das Gefühl, dass für jemanden der ein ausgebildeter Navy Seal ist, er sich mehr unter Kontrolle haben müsste. Des Geldes wegen lässt er sich auf einen Deal mit seinem Vater ein, und als er erfährt, dass Vivien nun „reich“ ist, wendet er sich des Geldes wegen ab. Sein sprunghaftes Verhalten wurde zum Ende hin zwar schon etwas erklärt, hat mich aber leider bis dahin nicht überzeugen können.

Mir waren die zwischenmenschlichen Beziehungen in diesem Buch nicht so präsent, wie ich es von anderen Büchern der Autorin kenne.

Generell ging in der Geschichte alles viel zu schnell, die Ideen kamen Schlag auf Schlag, was an und für sich nicht schlecht ist, nur in den wenigen Seiten wirkt es auf mich zu inszeniert.

Ich weiß das es eine Fortsetzung gibt und deswegen finde ich den Cliffhanger an dieser Stelle überhaupt nicht schlimm, aber bereits in diesem Buch hätte ich mir gewünscht, das die Geschichte etwas gestreckt wird. 100 Seiten mehr hätten die Situationen sicherlich deutlich entspannt und ich hätte mich nicht so erschlagen gefühlt.

 

Ich weiß, es ist ein fiktiver Roman und es tut mir von Herzen leid, keine positivere Rezension zu schreiben, doch leider konnte mich das Buch diesmal nicht überzeugen.

 

Aber es wird definitiv auch nicht das letzte Buch der Autorin sein, denn die Autorin hat mir bisher immer gut gefallen, mir schöne und emotionale Lesemomente geschichenkt mit ihren anderen Werken, und da ich neugierig bin, wie es mit Vivien weiter geht, werde ich im Anschluss auch die Fortsetzung lesen.

 

Das Cover ist ein hübscher Blickfang, und sowohl Titel als auch Cover spiegeln den Inhalt der Geschichte wieder.

 

Fazit: leider konnte mich der erste Band nicht so überzeugen, wie ich es mir gewünscht habe. Ich hoffe auf die Fortsetzung. Knappe 2,5 Sterne.