Rezension

Leider nicht annähernd so faszinierend wie erhofft...

Blick in die Ewigkeit - Eben Alexander

Blick in die Ewigkeit
von Eben Alexander

Bewertet mit 2 Sternen

Lange hatte ich darauf gewartet, dieses Buch endlich lesen zu können - leider bin ich eher enttäuscht als fasziniert von der Nahtoderfahrung des Neurochirurgen Eben Alexanders.
Möglicherweise bin ich mit den falschen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Ich hatte mir wohl etwas Konkretes erhofft, quasi einen handfesten Beweis dafür, dass es nach dem Tod nicht vorbei ist. Sicher, im Anhang des Buches diskutiert der Autor in Kurzform, warum es nicht sein kann, dass er sich diese Erfahrung nur eingebildet hat. Leider ist dieser Teil dermaßen mit Fachwörtern gespickt, dass ein Normalsterblicher (ha!) kein Wort versteht. Schade.
Seine "reale" Geschichte erzählt Alexander in verständlichen Worten, der Leser erfährt viel über seine Familie und den Verlauf seiner Krankheit, die schließlich seine Nahtodeserfahrung "ermöglicht" hat.
Geht es jedoch um die Erfahrung an sich, also das, was Alexander während seines mehrtägigen Komas erlebt, drückt sich der Autor meiner Meinung nach eher unbeholfen aus, teilweise - vor allem gegen Ende des Buches - sind seine Ausführungen doch etwas langatmig, teilweise wiederholt er sich.
Er selbst erklärt diese "Unbeholfenheit" damit, dass es eigentlich keine passenden Worte für eine derartige Erfahrung gibt. Diese Erfahrung zu Papier zu bringen, sei vergleichbar damit, einen Roman zu schreiben, ohne alle Buchstaben des Alphabets zur Verfügung zu haben. Dieser Vergleich mag durchaus zutreffen.
Zunächst befindet sich der Autor in einer Art "Regenwurmperspektive", nur langsam dringt er in höhere Sphären vor. Später befindet er sich oft in Gesellschaft eines Engels, der sich mit ihm zusammen auf einem Schmetterlingsflügel befindet. Nun ja.
Ich kann nur sagen, dass ich mir gewünscht hätte, dass ein Neurochirurg andere Worte findet, um mir das Leben in einer höheren Bewusstseinsebene, nach dem Ende des irdischen Lebens näher zu bringen. Aber wenn er es tatsächlich so erlebt hat, kann er natürlich auch nichts anderes schreiben.