Rezension

Leider nicht das, was ich erwartet habe

Der Mörder und das Mädchen - Sofie Sarenbrant

Der Mörder und das Mädchen
von Sofie Sarenbrant

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch „Der Mörder und das Mädchen“ erzählt die Geschichte von Cornelia, ihrer Tochter Astrid und Hans – dem gewalttätigen Mann von Cornelia. Nur noch einen Tag muss sie durchhalten, bis sie mit ihrer Tochter endlich in ihre eigene Wohnung ziehen kann und ihrem Mann entfliehen. Doch just an diesem Morgen findet sie ihren Mann ermordet im Gästezimmer vor.

Die ehrgeizige Emma übernimmt die Ermittlungen. Schnell steht Cornelia unter Verdacht, doch es gibt noch eine weitere Spur. Die kleine Astrid will in besagter Nacht einen Mann neben ihrem Bett stehen gesehen haben, der ihr über die Wange gestreichelt hat. Doch sagt das kleine Mädchen wirklich die Wahrheit?

Neugierig gemacht hat mich bei diesem Buch eine Leseprobe. Weder Titel noch das Cover waren wirklich ausschlaggebend für mein Interesse. Doch das ist bei Thrillern auch eher selten der Fall.

Der Einstieg in das Buch ist mir gut gelungen. Der Schreibstil der Autorin ist gut und flüssig zu lesen. Sie erzählt aus mehreren Perspektiven, mal aus der Sicht von Cornelia, dann aus der des Mörders, aus der von Emma, der Polizistin, aus der Sicht von Benjamin, einem Makler, aus der von Hugo, Emmas Ex-Freund und aus der Sicht von Joelin, der besten Freundin von Cornelia.

Die Geschichte war zum Teil spannend und ich hatte zwar einen Verdacht, der sich dann auch bestätigt hat, aber sicher war ich mir bis zum Schluss nicht, ob ich richtig gelegen habe. Leider hält sich diese Spannung nicht durchgehend, was bei einem Thriller eher kontraproduktiv ist.

Allerdings war ich auch genervt. Genervt von Emma und ihrem Verhalten. Nicht so sehr wenn es um ihren Job ging, viel mehr, wenn es um ihr Privatleben ging. Klar, sie ist schwanger. Aber sich so zu verhalten, ist für mich einfach nicht nachvollziehbar. Mit nichts ist sie zufrieden, über nichts freut sie sich so richtig. Außerdem verbeißt sie sich in ihre Theorie und lässt sich von nichts davon abbringen. Das ist es nicht, was eine gute Ermittlerin in einem Thriller ausmacht.

Manche Dinge sind im Buch dann offen geblieben, zum Beispiel was Joelin und ihren Mann betrifft. Oder auch die Träume, die Astrid hat. Auf den Mörder und seine Geschichte wird auch viel zu wenig eingegangen. Ich vermute, dass es einen weiteren Teil geben wird. Aber den werde ich mir sparen.

Leider ist es mir auch nicht gelungen, mit einem der Protagonisten so richtig mit zu gehen. Dafür waren es wohl einfach zu viele und zu keinem ist die Autorin richtig in die Tiefe gegangen.

Alles in allem war das Buch ok, aber es hat mich nicht gerade vom Hocker gerissen. Jeder, der gerne einen Krimi liest und der seine Ansprüche nicht so hoch setzt, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Für wirkliche Thriller-Fans ist es nichts. Deshalb bezeichne ich es auch eher als Krimi.