Rezension

Leider nicht mein Fall

Das elfte Manuskript -

Das elfte Manuskript
von Anne Holt

Bewertet mit 3 Sternen

Spannung kam erst sehr spät auf

Eine Leiche wurde in einem Kofferraum gefunden, der Frau fehlte das gesamte Gesicht. Der Mordermittler Henrik Holmes steht vor einem Rätsel und sucht Hilfe bei der ehemaligen Kommissarin Hanne Wilhelmsen. Zur gleichen Zeit verschwindet in einem bekannten Verlagshaus das elfte Manuskript einer berühmten aber exzentrischen Schriftstellerin. Was haben diese beiden Fälle miteinander zu tun.

Bei diesem Krimi hatte ich Schwierigkeiten in die Story hineinzufinden. Der Schreibstil ist an sich flüssig, aber die Erzählung kam zum Teil nicht vorwärts, so war mir der Lesefluss zu zäh und langatmig.

Zu den Protagonisten konnte ich leider keinen richtigen Zugang finden. Mit Hanne bin ich überhaupt nicht warm geworden, sie war mir äußerst unsympathisch, besonders ihre Art wie sie mit Henrik umspringt. Gefallen hat mir Ebba, sie ist zwar manchmal jähzornig und impulsiv, hat aber das Herz am rechten Fleck und ist sehr entschlossen was die Ermittlungen zum verschwundenen Manuskript angeht. Der Einzelgänger Henrik Holme erscheint mir im privaten Bereich wie ein kleines Kind, das nach Aufmerksamkeit sucht, bei den Mordermittlungen zeigt er aber Entschlossenheit, Ehrgeiz und Intelligenz.

Das Thema Corona-Pandemie hat sehr viel Platz eingenommen. Da ich froh bin, dass wir diese Zeit hinter uns haben, haben mich diese Passagen einfach genervt.

Aufgebaut ist das Buch in zwei Handlungsstränge. Lange Zeit hatte ich keine Idee, wie diese beiden zusammenhängen könnten. Dabei fand ich, dass die Geschichte um das verschwundene Manuskript sehr weitschweifig aufgebaut ist, da hätte ich mir mehr Fokus auf den Mordfall gewünscht.

Gefallen hat mir, wie die Fälle ineinander verwebt wurden. Erst zum Schluss hat mich die Handlung dann doch gefesselt und die traurigen Hintergründe der Tat fassungslos zurückgelassen.