Leider nicht meins...
Leider nicht meins...
Inhalt:
In diesem Roman geht es um Elle und Lui, bei denen ein einziger Blick ausgereicht hat, um zu wissen, dass sie füreinander bestimmt sind. Sie beginnen eine Affäre, obwohl Elle mit einem anderen Mann verheiratet ist, der aber aufgrund seiner Arbeit nie zu Hause ist. Lui ist Fluglotse und strebt nach Freiheit, wobei er sich auch vor der Einsamkeit fürchtet, die mit dieser Freiheit eng verbunden ist.
Meinung:
Die Sprache im Roman konnte mich wirklich begeistern. Das Buch ist reich an poetischen Metaphern, Vergleichen und Gedanken. Besonders die Überlegungen zur Bedeutung von Freiheit und die Opfer, die man für diese Freiheit hinnehmen muss, werden sehr eindrücklich dargelegt.
Die Handlung hat mich allerdings nicht überzeugen können. Die Figuren blieben mir durchweg unsympathisch und fern. Beide haben zwar eine tragische Vergangenheit, aber die konnte nicht trotzdem nicht berühren, weil sie so schnell abgehandelt wurde. Vor allem der schnelle Aufbau einer Vertrautheit zwischen Elle und Lui und zwischen Lui und einer anderen Figur im Roman kam mir gekünstelt und unrealistisch vor. Vieles wird schnell abgehandelt und ich hätte mir mehr Kommunikation zwischen Elle und Lui gewünscht.
Außerdem hat die grobe Darstellung von Gewalt meine Lesefreude stark gehemmt. Ich war mir während des Lesens oft nicht sicher, was mir der Roman jetzt sagen will und wohin es mich führen will. Wahrscheinlich hat das Buch einfach nicht meinen Geschmack und meine Erwartungen getroffen.
Fazit:
Der Schreibstil von Salih Jamal ist auf einem hohen Niveau. Das poetische Schreiben und die vielen Vergleiche und Metaphern haben mir gefallen, auch wenn sie stellenweise sehr dicht beieinander waren. Die Handlung hat mir aber überhaupt nicht gefallen und die Figuren blieben mir bis zum Ende fern und unsympathisch. Die Grobheit der Gewaltbeschreibungen mochte ich ebenfalls nicht. Wen dies aber nicht stört und eine dramatische Liebesgeschichte lesen möchte, kann sich an den Roman wagen.