Rezension

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Welch grausame Gnade -

Welch grausame Gnade
von Chloe Gong

Bewertet mit 2 Sternen

Rezension: Welch grausame Gnade

 

Titel:                                     Welch grausame Gnade

Autorin:                               Chloe Gong

Genre:                                 Fantasy

Seitenzahl:                         464

Verlag:                                 Lago

Erscheinungsdatum:      31.05.2022

 

Inhalt:

Im Shanghai der 1020er kämpfen die Erben zweier Gangs gegen eine unbekannte Macht. Der Wahnsinn befällt willkürlich die Bewohner Shanghais und zwingt sie dazu, sich selbst die Kehle herauszureißen. Der Wahnsinn unterscheidet nicht zwischen den Gangs und so müssen sich Juliette und Roma, die beiden Erben zusammenschließen, um die Stadt zu retten. Hierbei flammen wieder alte Gefühle auf, die sie längst verloren glaubten. Doch die beiden dürfen auf Grund der Blutfehde nicht zusammen sein, schaffen sie den Spagat?

 

 

Meinung (Achtung Spoiler!):

Das Cover ist ansprechend und nach dem Vorbild der Originalausgabe gestaltet. Unter dem Schutzumschlag verbirgt sich ein rotes Buch mit einem Drachen eingeprägt. Ich weiß noch wie der Lago Verlag in seiner Instagram Story eine Umfrage startete, ob uns Lesern ein Drache oder ein Schwert auf dem Cover besser gefallen würde. Es ist schön zu sehen, wie ein Verlag seinen Lesern ein gewisses Maß an Mitbestimmungsrecht gibt.

Nun zu dem Schreibstil. Besonders zum Beginn werden extrem viele chinesische Begriffe genannt und nicht genau erklärt. Meistens handelt es sich dabei um Kosenamen, aber um die vielen Beziehungen innerhalb der Gangs nachvollziehen zu können, wäre es schon schöngewesen, diese übersetzt zu bekommen. Eine kleine Fußnote auf den jeweiligen Seiten hätte gewiss nicht geschadet.

Der Roman ist aus der Perspektive der 3. Person geschrieben, was mich persönlich schon mal nicht so sehr anspricht. Mir kamen dadurch fast alle Charaktere so unnahbar vor und ich als Leser nicht wirklich in der Geschichte dabei, sondern tatsächlich nur passiver Leser. Das hatte auch zufolge, dass sich null Spannung aufgebaut hat. Lediglich die letzten 50 Seiten waren interessant. Die 400 Seiten davor haben sich gezogen wie Kaugummi. Ich hatte das Gefühl immer wieder das gleiche zu lesen, denn was Juliette heraus gefunden hat weiß Roma noch nicht und so doppeln sich viele Dinge und einer der Plottwists am Ende ist so vorhersehbar, dass ich dachte, wenn das jetzt schon alles war, dann wird es nur 1 Stern. Aber Gott sei dank gaben die letzten Seiten nochmal alles und es wurde extrem spannend.

Die Welt wurde sehr schön beschrieben. Generell haben mir die detaillierten Beschreibungen in dem Buch sehr gut gefallen. Vieles ist sehr düster und wird schon fast horrormäßig beschrieben.

Mit den beiden Protagonisten konnte ich überhaupt nicht warm werden. Ich habe leider nicht eine Sekunde mit ihnen Mitfiebern können, weil mich ihre Liebesgeschichte einfach nicht interessiert hat. Es kommen keine Emotionen rüber und der Leser wird mit einigen wenigen Küssen abgespeist. Wie soll ich denn da eine Verbindung zu den Charakteren aufbauen?!?

Die Nebencharaktere hingegen waren weitaus interessanter. Mir gefällt die kleine Liebesgeschichte, die sich zwischen Marshall Seo und Benedikt anbahnt. Und auch Kathleen und Rosalind konnten mich überzeugen, ich bin sehr gespannt was nun mit Rosalind ist, sie wendete sich ja gegen Ende des Buches gegen Juliette.

Insgesamt ist es ein ehr düsteres Buch, was ich für seine detaillierten, grausamen Details Loben kann. Zu den Charakteren konnte ich bis zum Schluss keine emotionale Verbindung aufbauen und auch an der Spannung muss noch ordentlich gearbeitet werden. Beides fehlte mir und die Geschichte erschien mir bis fast zum Schluss einfach nur langweilig.

Von mir gibt es 2/5 Sternchen.

 

Erscheinungsdaten:

13.11.2022                         Welch grausames Ende

 

Danke an Was liest du? für das Rezensionsexemplar, dies beeinflusst in keiner Weise meine Meinung.