Rezension

Leider nicht überzeugend!

Hauchnah - Virna DePaul

Hauchnah
von Virna DePaul

Die Fotografin Natalie Jones leidet unter erblich bedingter Blindheit. Aber bevor sie das Augenlicht gänzlich verlor, konnte sie noch einige Bilder aufnehmen, die ihr vermutlich zum Verhängnis wurden. Denn eines Abends wird sie in ihrem eigenen Haus überfallen. Glücklicherweise kann sie den Täter in die Flucht schlagen, dennoch bleibt die Angst bestehen, dass der Einbrecher zurückkehren könnte. Der Special-Agent Liam "Mac" McKenzie ermittelt in einem anderen Fall, in der die junge Lindsay ermordet worden ist. Während des Einbruchs in das Haus von Natalie verlor der Täter eine Kette, die der Toten Lindsay gehörte. Ist das Zufall, oder ist Natalie das nächste Opfer?

Auf den 316 Seiten erzählt Autorin Virna DePaul eine sanfte, sich langsam steigernde Geschichte, die sich leicht liest. Natalie Jones ist neben Mac eine wichtige Hauptprotagonistin, die erst seit kurzem unter ihrer Erblindung leidet. Die junge Frau hat sich noch nicht mit ihrer Situation abgefunden und möchte ihr eigenes Leben weiterhin selbstständig und ohne Hilfe bewältigen. Häufig stößt sie dabei jedoch an ihre Grenzen. Mac hingegen ist erst seit einem Jahr geschieden und mehr oder weniger mit seiner Arbeit verheiratet. Schon bevor er Natalie kennenlernt, ist er allein von ihrer Akte und seinen Recherchen im Internet von ihr begeistert. Trotzdem möchte er die beruflichen Grenzen wahren, was ihm allerdings sehr schwer fällt.

Die Schriftstellerin versucht mit Hilfe eines Kollegen von Mac noch andere Charaktere ins Rampenlicht zu stellen. Diese Aktionen sind allerdings nebensächlich und deplatziert.

Schon nach wenigen Seiten ist deutlich, in welche Richtung sich die Geschichte wenden wird. Die Gefühle, die zwischen Mac und Natalie entstehen, sind fast greifbar, die künstlich erzeugte  Spannung der Handlung jedoch weniger. Das eigentliche Hauptaugenmerk liegt in der Bewältigung von Natalies Blindheit und der Entstehung der Beziehung zwischen den beiden Charakteren.

Dabei ist die Handlung gut durchdacht, jedoch bleibt sie neben dem großen Gefühlschaos etwas farblos und unbedeutend. Die Liebesszenen sind nett dargestellt, jedoch nicht überwältigend. Alles wirkt ein wenig gezwungen und es fehlt ein wenig an Spontanität und Überraschungen. Das Cover weist auf einen romantischen und gefühlvollen Roman hin, dessen Inhalt jedoch nicht überzeugen kann.

Fazit: Das Buch liest sich einfach, die Geschichte ist unterhaltsam. Dennoch ist das Werk kein Roman, der nachhaltig bewegt. Der Inhalt ist schnell nach dem Lesen vergessen. Schade, denn die Idee hinter der Geschichte ist sehr gut erdacht. Die Charaktere können durch ihre Emotionen und Handlungen nicht vollkommen überzeugen, bilden jedoch ein sympathisches Paar. Insgesamt kann ich dem Roman leider nur 2 von 5 Sternen vergeben.