Rezension

Leider nur so mittel

Waldinneres -

Waldinneres
von Mónica Subietas

Viele Geschichten weben sich ineinander; zum Beispiel die des Kunstsammlers Jakob Sandler auf seiner Flucht aus Nazideutschland mit der von Gottfried, welchem lange nach dem Tod seiner Eltern ein unerwartetes Erbe in einem Schließfach zufällt.
Schnell wird man in den Bann gezogen. Die relativ kurzen Kapitel lassen sich gut lesen. Der Plot um ein geheimnisvolles Bild ist spannend und neu. Raubkunst als zentrales Element des Romans ein wichtiges Thema. Viel Potential liegt darin.
Das Buch hat einen sehr schönen Einband, welcher Ausschnitte des Bildes zeigt, um das es im Buch geht. Ein Lesebändchen fehlt mir. Es könnte ein starkes Erstlingswerk einer spanischen Autorin sein.
Sie zeichnet Menschen mit Ecken und Kanten; soweit gut. Es ist dem Leser nicht unbedingt leicht, den Personen nahe zu kommen, da man nicht immer erfährt, was die Gründe für ihr Handeln sind.
Die Schwäche des Buches ist für mich, dass partout alle Erzählstränge zusammengeführt werden müssen - das wirkt aufgesetzt - insbesondere wenn am Ende alle Personen in dem Roman mit mindestens einer weiteren Person in einem engen Zusammenhang stehen.
Schade: die Idee des Romans hatte Potential für 5 Sterne - der Einband des Buches ist wirklich gelungen und sehr ansprechend. Die Geschichte liest sich leicht, leider ist nicht alles logisch, zu viel wird nicht auserzählt. Ich hatte ob des wirklich interessanten Themas hohe Erwartungen, die sich leider nicht erfüllten. Ich wünschte mir fast, dass die Autorin die Geschichte nochmal überarbeitet- an sich könnte sie ein Klassiker werden. So sind es leider nur 3 Sterne.