Rezension

Leider passt die Liebesgeschichte nicht ganz zum Thema

Wohin mein Herz dich trägt -

Wohin mein Herz dich trägt
von Jani Friese

Bewertet mit 3 Sternen

Wie viel Leid kann ein Mensch ertragen?

Inhalt:

 

Als Elena Hoff von ihrem Verlobten verlassen wird, beschließt sie die geplante Reise nach Sizilien alleine anzutreten. Im Hotel ihres Cousins Luici lernt sie den Arzt Gabriel Hoffmann kennen und lieben. Deshalb begleitet sie ihn auch am Ende seines Urlaubs nach Pozzillo. Dort kommen die gestrandeten Flüchtlinge an und Gabriel versorgt sie in einem Flüchtlingslager. Besonders das Schicksal von der jungen Imani lässt Elena nicht mehr los. Gerade als Imani ein bisschen Vertrauen zu ihr gefasst hat geschieht etwas, dass nicht nur Imani in Gefahr bringt, sondern auch die Liebe zu Gabriel auf eine harte Probe stellt.......

 

Leseeindruck:

 

Beim Lesen des Romans "Wohin mein Herz dich trägt" haben zwei Herzen in meiner Brust geschlagen. Zum einen war da die sehr bewegende Geschichte um das Flüchtlingsmädchen Imani, die mich nicht losgelassen hat. Diese Passagen haben mich emotional mitgenommen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Bis zu dem Zeitpunkt als etwas passiert. Gespannt habe ich auf die Reaktionen von Elena und Gabriel gewartet. Zum Teil wurde ich aber enttäuscht. Denn in der weiteren Entwicklung kam mir doch einiges unglaubwürdig vor, weil es sich für mich eher realitätsfern angefühlt hat. Lediglich Pino, ein ehemaliger Straßenhund, der nun zu Gabriel gehört, konnte mich hier in seiner Rolle voll und ganz überzeugen. So komme ich zur zweiten Sache. Die Liebesgeschichte. Auch hier ist Pino die treibende Kraft und hat mir wirklich gut gefallen. Weniger gut hat mir die Liebesgeschichte selbst gefallen. Sie hatte für mich einen faden Beigeschmack. Ist in meinen Augen eine Mischung aus New Adult, Erotik- und leider auch Kitschroman. Zudem ging mir Cousin Luici schwer auf die Nerven. Hat bei mir das Bild vermittelt, Elena kann nicht für sich selbst bestimmen. Sie hat sich so viel von ihm gefallen lassen, ihn nicht zur Rede gestellt. Irgendwie hat das gar nicht zu ihrem Selbstbild gepasst. 

 

Fazit:

 

Jani Friese hat einen tollen und flüssigen Schreibstil. So lässt sich der Roman gut lesen. Allerdings hat er auch ein bisschen meine Geduld strapaziert. Die Liebesgeschichte hat am Anfang viel Raum eingenommen und schnulzig gewirkt. Erst ab der Hälfte konnte mich das Buch mitnehmen und das Schicksal von Imani hat mich tief bewegt. Allerdings gab es hier im weiteren Verlauf einige Dinge, die ich doch sehr realitätsfern einstufen würde. Auch hat mir in den Dialogen die Leichtigkeit gefehlt, um mich mit den Protagonisten identifizieren zu können. Gut gefallen haben mir hingegen die Landschaftsbeschreibungen, die Lust auf einen Urlaub in Sizilien gemacht haben.