Rezension

Leider sehr seicht

Träume aus Eis -

Träume aus Eis
von Franziska Winkler

Bewertet mit 2 Sternen

"Träume aus Eis" von Franziska Winkler wurde von JOPA-Eis inspiriert, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts in München von Josef Pankofer gegründet wurde und mit Eis am Stil damals neue Wege ging. Die Familiengeschichte im Roman ist jedoch rein fiktiv, da über Pankofer weiter nichts bekannt ist.

Ich hatte mich auf einen stimmungsvollen Roman aus den 20er/30er Jahren gefreut, wurde jedoch enttäuscht. Die Geschichte ist eher seicht und die Charaktere bleiben eindimensional. Oft handeln sie unglaubwürdig, Meinungsumschwünge kommen plötzlich und unmotiviert, und alles scheint schablonenhaft. Die Handlung plätschert so vor sich hin, es liest sich ganz nett, ist aber doch recht ereignisarm.

Wirklich störend ist jedoch die Vielzahl an Fehlern im Buch: Margot wird auch mal zu Marion, Gerhard zu Georg, Erwin Moosgruber zu Simon, Anton und Petronella Bachmann heißen plötzlich Hedwig und Max. Erna hat zunächst 3, dann 2 Geschwister, um die sie sich gekümmert hat, da der Vater Alkoholiker war. Ihre einzige Schwester Inge hieß plötzlich Annegret. Gegen Ende des Buches war Erna plötzlich Einzelkind, im Waisenhaus aufgewachsen und der Vater unbekannt. Zwischen dem 9.11.1923 und dem 9.11.1929 liegen im Buch immer wieder genau 5 Jahre, und auch der Altersabstand der Geschwister Frieda und Lotte variiert. Lottes kaputtes rechtes Bein ist zwischendurch auch mal links. Hilde war angeblich über 1 Jahr in Max Gruber unglücklich verliebt und sieht seither keinen Mann mehr an, war aber an andere Stelle im Buch im selben Zeitraum zuerst hinter Karl und dann hinter Wilhelm her. Ein derart fehlerhaftes Buch ist mir noch nie untergekommen, und das Leseerlebnis wurde dadurch stark getrübt.

Fazit: Leider konnte mich die recht triviale und oberflächliche  Story nicht fesseln, und die große Zahl an Fehlern machte es mir zusätzlich schwer, ins Buch einzutauchen.