Rezension

leider sehr unebedeutend und langweilig

Schöner als überall - Kristin Höller

Schöner als überall
von Kristin Höller

Bewertet mit 1 Sternen

Martin und Noah sind schon seit frühester Kindheit Freunde und Martin würde alles für Noah tun. Deswegen begleitet er ihn auch, als Noah mitten in der Nacht vor seiner Tür steht um einen Speer verschwinden zu lassen, den Noah in einer durchfeierten Nacht von der Athene auf dem Münchener Königsplatz abgebrochen hat. Ihr Weg führt sie zurück in die Heimat, ein kleiner provinzieller Ort. Auch Mugo, Martins große Jugendliebe ist wieder zurück und lässt ihn sich erinnern an vergangene Zeiten.

So toll der Klappentext ist, so nichtssagend ist leider die tatsächliche Story. "Schöner als Überall" lässt mich wütend zurück. Wütend auf die Figuren, sei es Neben- oder Hauptcharaktere. Martin, Noah und Mugo sind sehr unterschiedlich aber alle rundum unsympathisch. Noah ist ein furchtbar ich-bezogener Charakter, egoistisch, er denkt, alles dreht sich nur um ihn, er will gefallen und verliert darüber die Wahrnehmung seiner Umgebung, er will immer im Mittelpunkt stehen und sieht nicht, wie es den Menschen um ihn herum geht. Mugo, die Rebellische, die gescheitert ist und nun zurück kehren musste zu ihrer Mutter. Sie war schon immer gegen alles, gegen die Provinz und die Menschen dort, gegen Regeln allgemein, sie will ausbrechen und ihre Meinung durchsetzen. Und schließlich Martin, ein schwacher Charakter, der sich nur durch die Werte anderer definieren kann, erst klammert er sich an Noah, dann an Mugo, übernimmt deren Gedanken und hat nichts eigenes. Sie halten sich alle für wichtig und suhlen sich dabei doch nur in Belanglosigkeiten. Und am Ende wissen plötzlich alle, was sie wollen und wie ihre Zukunft aussieht, haben Frieden geschlossen mit ihrem Dasein - wohl kaum.

Leider war auch der Schreibstil und die Sprache für mich nichts besonderes. Alles wird aus der Perspektive von Martin erzählt und klingt dabei wie eine Aneinanderreihung seiner Gedanken und Gefühle, nichts sticht heraus, alles ist ein Mischmasch aus Gedanken, Gefühlen und Gesprächsfetzen. Die Gespräche werden nicht wörtlich dargestellt sondern nur mit er sagte, sie sagte, ich sagte, was auf Dauer sehr ermüdend war. Auch konnte ich bis zum Schluss nicht erkennen, wo der Sinn in diesem Buch lag und was die Autorin damit aussagen oder bezwecken wollte.

Alles in allem ist "Schöner als Überall" deswegen für mich nur ein Sammelsurium aus unbedeutenden und langweiligen Momenten.