Rezension

Leider war das Buch absolut nicht meins

Eine Liebe -

Eine Liebe
von Sara Mesa

Bewertet mit 1 Sternen

Triggerwarnung: Sexuelle Belästigung, Misshandlung von Tieren, Gewalt gegen Tiere, Folter von Tieren.

 

Natalia hofft auf einen Neuanfang als sie in das kleine Dorf La Escapa zieht. Das Haus, das sie gemietet hat, ist eine Bruchbude, ihr Vermieter ein gruseliger, fauler Mistkerl, der es liebt, sie einzuschüchtern und der Hund, den er ihr auf ihren Wunsch hin besorgt hat, scheint sie komplett zu ignorieren. Die Leute im Ort sind zurückhalten – vorsichtig formuliert – bis auf einen, Piter, der ihr zunehmend auf die Pelle rückt. Als dann das undichte Dach droht, komplett über ihr zusammenzubrechen, bleibt Natalia keine andere Wahl, als einen unkonventionellen Weg zu wählen, um ihr Problem zu beheben.

 

 

Ich hatte leider von Anfang an Probleme mit dem Buch. Ich kam einfach nicht richtig rein in die Geschichte und dann kam es zu einigem, mit dem ich nicht zurechtkam.

 

Natalia tat mir natürlich leid, ihre Lage ist wirklich übel, aber ich kann ihr Verhalten so oft einfach nicht nachvollziehen. Mir fehlten da oft Erklärungen. Warum ausgerechnet dieser Ort? Warum hat sie diese Bruchbude gemietet, anstatt etwas "Anständigem" oder sich direkt etwas gekauft, wie es dort alle tun? Warum investiert sie so viel Energie in das Haus, obwohl es nicht ihr gehört und ihr praktisch unter den Händen wegbröselt? Warum lässt sie sich immer alles gefallen von ihrem Vermieter? Warum wehrt sie sich nie oder wird laut?

 

Die "Liebe", um die es laut Titel geht, konnte ich leider null fühlen. Für mich war das nicht im entferntesten Liebe oder irgendetwas in der Art. Ich konnte das null nachvollziehen und erst recht nicht, wie sich daraus dann so etwas wie Eifersucht entwickeln sollte. Von Nats Seite sprach sie zwar von Liebe und dergleichen, aber es kamen keinerlei Gefühle bei mir an. Null. Es entwickelt sich eine ungesunde Art von Abhängigkeit, warum das so ist, wird allerdings nicht klar – ebenso wie sehr vieles anderes.

Ich kann nicht verstehen, warum sie diesen Mann z.B. Piter vorzieht. Es ist einfach komplett grundlos.

 

 

Fazit: Ich wurde nicht warm mit diesem Buch. Mir tat die Protagonistin anfangs sehr leid, aber sie verlor mich zunehmend. Ich konnte ihr Verhalten einfach so oft nicht nachvollziehen, zu viel blieb im Dunkeln und ergab dadurch keinen Sinn. Vieles wurde einem als Leser einfach so hingeworfen, ohne Zusammenhang, ohne Erklärung.

 

Die "Liebe", um die es gehen sollte konnte ich null spüren, da kam gar nichts gefühlstechnisch bei mir an und auch die Abhängigkeit, die Nat entwickelt, ergab für mich keinerlei Sinn.

 

Ein sehr großes Thema, das mir das Buch endgültig verdorben hat, war die Art, wie dort mit Tieren umgegangen wurde. Ich weiß, dass der Stellenwert von Tieren in Spanien ein anderer ist, vor allem auf dem Land, aber das war so oft einfach nur grundlos grausam und brutal und diese Bilder wollte ich nicht in meinem Kopf. Ich habe da so oft geweint, weil mich das extrem getroffen hat. 

 

Insgesamt konnte mich das Buch leider nicht packen oder begeistern. Ich bekam einfach keinen Zugang zur Protagonistin und zu vieles blieb für mich offen. Von mir gibt es leider nur 1 Stern.