Rezension

Leider wird es zu spät spannend

Heldenblut - Jonas Wolf

Heldenblut
von Jonas Wolf

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe die beiden anderen Bücher des Autoren, die auf dieser Welt spielen ebenfalls gelesen. Das erste Heldenwinter hat mir gut gefallen, das zweite Heldenzorn hatte schon seine Macken und mich nicht völlig überzeugen können, daher bin ich an dieses Buch auch mit eher gemischten Gefühlen heran gegangen. Eigentlich gefällt mir die Idee dahiter sehr: Der Autor denkt sich eine Welt aus, die etwas Besonderes ausmacht, wie in diesem Fall das Skaldat und lässt mehrere Geschichten, die unabhänhig von einander sind, dort spielen. So bekommt jedes Buch theoretisch wieder eine neue Chance zu überzeugen, doch leider hat mir auch dieses Buch nicht wirklich zugesagt. Das erste, was mich – wieder einmal – störte, war, dass keine Karte beigefügt war. Im ersten Teil konnte man die Wege auf Tristborn noch nachvollziehen, da es eine Karte gab, im zweiten war dies nicht mehr der Fall, und da ein anderer Teil der Welt wichtig wurde, nutzte mir die alte Karte auch nichts. In diesem Band spielt die Geschichte auf Westborn, einem Reich westlich von Tristborn und wieder gibt es keine Karte. Wo diese Welt im Verhältnis zu Tristborn liegt, musste ich dem Text entnehmen, und die Auflösung kam leider etwas spät.
In diesem Band geht es um die Zwillinge Rutgar und Jarold – peinlicherweise ist im Klappentext und in der Verlagsbeschreibung von Jagold die Rede – die sich auf die Reise nach Westborn machen, ein Land, von dem ihre Vorfahren früher vertrieben wurden, um die alte Königslinie wieder aufzunehmen. Jarold soll also in einem unbekannten Land König werden. Doch dort leben nicht nur Halblinge, sondern auch Orks, die sie Schweinemenschen nennen und die allen ein Dorn im Auge sind. Soweit klingt es alles noch interessant. Doch die Handlungen, die im Klappentext beschrieben werden, lassen lange auf sich warten. Um das entfesselte Übel geht es erst auf den letzten 100 Seiten und auch erst dann wird es halbwegs spannend. Vorher habe ich mich durch langweilige Beschreibungen lesen müssen. Doch ich muss dem Autoren zugestehen, dass sein Schreibstil nicht schlecht ist und auch seine Charaktere interessant, nur leider passiert entweder nichts, oder es wurde unspektakulär geschildert. Zudem treten allerlei Charakere, wie z.B. die Halblingsritter auf, die nicht näher bzw. ausreichend ausfühlrich genug beschrieben werden, was ich ziemlich schade fand. Als mich auch noch kleine zeitliche Sprünge zwischen den Kapitel angefangen haben zu stören, war das Buch bei mir “unten durch”. Ich habe es lediglich zu Ende gelesen, weil ich es hasse, etwas nicht zu beenden und es auch nicht so schlecht war, dass ich mich zu diesem Entschluss hätte durchdringen können. Ich schätze aber, dass dieses Buch das letzte aus dieser Welt sein wird, das ich gelesen habe.

Fazit: Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen, da es trotz interessanter Charaktere zu langatmig war. Wirklich interessant wurde es erst auf den letzten 100 Seiten und das ist für mich zu wenig für ein gutes Buch. Nach nun mehr zwei mäßigen Teilen, werde ich diese “Reihe” nun nicht weiter verfolgen.