Rezension

Léon Duval ermittelt auf Sainte Marguerite.

Stürmische Côte d´Azur - Christine Cazon

Stürmische Côte d´Azur
von Christine Cazon

Bewertet mit 3 Sternen

Interessante Figuren und ihre Lebensgeschichten. Etwas zu ruhige Spannung. Etwas steif gelesen. Auf 4.ten Fall bleibe ich trotzdem gespannt.

Hörbuch, ungekürzte Ausgabe, Spieldauer: 8 Stunden und 39 Minuten, gelesen von Gert Heidenreich.

Klappentext: „Der dritte Fall für Léon Duval: Der Commissaire ist reif für die Insel
Der dritte Fall der Côte-d’Azur-Krimireihe um den Kommissar Léon Duval führt den Ermittler auf die Insel Sainte Marguerite. Unmittelbar vor Cannes gelegen, ist sie ein beliebtes Naherholungsgebiet, im Sommer pendeln die Fähren unablässig zwischen der Stadt und dem kleinen Inselhafen hin und her. Doch inzwischen ist es Herbst geworden, ein Sturmtief liegt über der Bucht, als auf einer Yacht im Hafen von Sainte Marguerite ein Matrose ermordet aufgefunden wird. Duval und sein Ermittlungsteam machen sich an die Arbeit. Bald wird jedoch der Fährverkehr eingestellt, und Duval führt die Ermittlungen vor Ort allein weiter. Er mietet sich im Forsthaus ein, und zum Glück gibt es im Inselrestaurant eine hervorragende Köchin. Doch nicht nur das Wetter ist stürmisch, auch der Mordfall entwickelt sich turbulent, denn kurz nach Duvals Eintreffen auf der Insel wird eine zweite Leiche gefunden. Und auch privat bewegt sich der Kommissar nicht unbedingt in ruhigem Fahrwasser.“

Meine Meinung:

Turbulente Entwicklungen laut Klappentext? Wie man’s nimmt. Ich sage, die Handlung plätscherte eher dahin. Spannung hielt sich in Grenzen.

Viel Aufmerksamkeit der Autorin und entspr. viel Raum in der Geschichte nahm die o.g. Köchin aus dem Restaurant der Insel ein. Die junge Frau kam als Segellehrerin in der Saison und blieb auch danach, nun als Köchin und Servier- und Spülkraft. Sie ist hübsch und zieht Aufmerksamkeit der Männer auf sich, aber den Richtigen hat sie noch nicht gefunden. Vielmehr sich selbst hat sie noch nicht gefunden. Sie weiß nicht so recht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Sie will hpts. ihren Spaß haben und keine Verantwortung übernehmen.

Mit dem Opfer, einem hübschen jungen Mann, war sie in der Mordnacht verabredet. Und nun ist er tot.

Duval bleibt auf der Insel und untersucht den Fall im Alleingang. Er spricht mit allen, die sich am Abend zuvor im Restaurant eingefunden hatten. Da war der Kapitän, auf dessen Jacht der Tote gefunden wurde, paar Besitzer anderer Jachten, wie der Schweitzer, der mit seiner Frau und dem achtjährigen Sohn noch vor der Insel ankert, dann gab es noch den ehemaligen Mafiosi, der angeblich für einen Ersatzteil für seinen Schiff wartete, und paar andere Leute aus dem Ort. Es wurde viel getrunken, Karten gespielt und mit Alice geflirtet.

Jede(r) wird im Laufe der Geschichte unter die Lupe genommen: ihre Lebensgeschichten kommen zum Vorschein und offenbaren manche pikante Details.

Eine kleine Drogengeschichte gibt es als Nebenstrang. Etwas Kritik an die Politik der Regierung ist auch dabei, da sie vor etlichen Jahren per Gesetz die Küstengrundstücke und die darauf stehenden Bauten zum Staatseigentum erklärt hatte. Die daraus resultierende Verwahrlosung der Gebäude und die Verarmung der ehem. Eigentümer kommen am Beispiel einer Hotelierwitwe zur Sprache.

Ein Hauch von Liebesabenteuer für Duval gab es auch. Ansonsten durfte er sich mal wieder am Telefon mit seiner nervigen Ex herumschlagen.

Wie es in solcher Art Krimis ist, mal scheint der eine verdächtig, mal der/die andere. Und zum Schluss kommt Duval doch darauf, wer die Morde verübt hat, und nimmt die Person in Gewahrsam noch bevor die Staatsanwältin auf die Insel kommt und ihre Befehle erteilt.

Das Wetter tobt und stürmt die meiste Zeit. Duval versucht, damit zurechtzukommen.

Es ist gewiss nicht die beste Folge. Die zwei vorigen Fälle mit Kommissar Leon Duval waren stärker sowohl von der Thematik, dem Inhalt, als auch von den Figuren und Spannung her.

Der Sprecher Gert Heidenreich hat ganz gut gelesen. Seiner Stimme sieht/hört man gute Ausbildung an. Bloß manchmal hörte er sich zu ernst und vllt. auch etwas steif an.

Fazit: Als Hörbuch fürs Nebenbeihören beim heimischen Werkeln oder beim Ausdauersport geht es i.O. Zum Selbstlesen wäre mir die Spannung trotz interessanter Figuren und ihrer Lebensansichten doch etwas zu ruhig. Ich hätte vermutlich nicht die Geduld gehabt, den Krimi zu Ende zu bringen. Auf den nächsten Fall mit Leon Duval bleibe ich trotzdem gespannt.