Rezension

Leseempfehlung!

Gorbach -

Gorbach
von Hank Zerbolesch

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

„Wenn man die Stille zu Hause nicht mehr aushält, geht man in Gorbach auf ein Bier ins »Kippchen«. Oder zum Büdchen um die Ecke. Hier prallen sie aufeinander, am Rand der großen Stadt: Buchhalter, Lehrer, Musikerinnen, Schlachter, Junkies, Lkw-Fahrer, Polizistinnen. Es stellt sich die Frage, ob die Menschen den Ort machen, oder der Ort die Menschen. Der irre Ele, an seine Wohnung und den Rollstuhl gefesselt, erinnert sich an seine ruhmreiche Vergangenheit als stadtbekannter Kleinkrimineller. Filiz hat einen Mitschüler krankenhausreif geprügelt, weil der ihre Mutter beleidigt hat. Eine Radiomoderatorin schließt sich im Studio ein und rechnet on air mit ihrem Chef ab. Dass es zornig und laut zugeht, ist unvermeidlich. Zerbolesch aber findet die leisen und zartfühlenden Zwischentöne, erzählt von Empathie und Hoffnung zwischen Perspektivlosigkeit und alltäglicher Gewalt.“

 

Kleine Kneipen oder der beliebte Imbiss - mich erinnert das eher an die Radio-Sendung „Frühstück bei Stefanie“ oder an die TV-Serie „Dittsche“ und nun kommt noch Gorbach dazu. Autor Hank Zerbolesch zeigt uns in seinem Buch „Gorbach“ auf, was es heißt, eine verkappte Existenz zu beobachten, sich in sie hineinzuversetzen, ihr zuzuhören, sie vielleicht einfach nur zu verstehen ohne eben gleich komplett zu verurteilen. Er erzählt uns von verschiedensten verkappten Existenzen aber dieses „verkappte“ kommt ja nicht von ungefähr. Wie es dazu hier und da kam und warum Menschen so sind wie sie eben sind, genau das beleuchtet Zerbolesch hier sehr gekonnt und auf liebenswerte Art und Weise. Er passt seinen Ton bestens an die Menschen an und wir sind mittendrin. Genauso und nicht anders ist das nur machbar. Das Buch und seine Zwischentöne haben mich beeindruckt und es hallt definitiv nach. „Gorbach“ ist lesenswert und regt zum nachdenken an. Es zeichnet ein Bild, welches in unserer Gesellschaft mehr als oft zu finden ist. 4 sehr gute Sterne hierfür!