Rezension

Lesenswert

Land sehen - Husch Josten

Land sehen
von Husch Josten

Bewertet mit 4 Sternen

Romane über Glauben und Religion in Umgebung eines Klosters sind selten. Man denkt an Umberto Eco, aber wir sind in diesem Buch in der Gegenwart.

Nach vielen Jahren trifft der Ich-Erzähler Hora seinen Onkel Georg wieder, der überraschenderweise Mönch geworden ist. Hora kennt ihn nur als weltoffenen Mensch und jetzt gehört Georg zu den Pius-Brüdern, der erzkonservativen Traditionalisten.

Hora beginnt darüber nachzudenken und versucht zu verstehen, was Georg dazu bewegt hat. Er besucht sogar für 3 Tage ein Kloster. Gerade in diesen Passagen gibt es sehr schöne Beschreibungen und Husch Jonst ruhiger Stil entfaltet sich.

 

Ein Großteil der Handlung nehmen Horas Überlegungen und Gedanken ein. Fast ist es überraschend, dass sich das Buch in der zweiten Hälfte doch noch in eine Familiengeschichte entwickelt und sogar zurück in die Zeit vor Georgs Geburt geht. Die dreißiger, vierziger Jahre in Deutschland beinhaltet ein Familiengeheimnis, über das nicht gesprochen wurden. Hier möchte ich aber besser nicht zu viel verraten.

 

„Land sehen“ ist ein lesenswerter Roman!