Rezension

lesenswert

Megapolis - Thomas Elbel

Megapolis
von Thomas Elbel

Bewertet mit 4 Sternen

"Ende des 21. Jahrhunderts ist die Erde durch einen nuklearen Holocaust weitgehend zerstört. Die Menschheit bereitet ihren Exodus auf den Mars vor, wo die Novaten, künstliche Menschen, als Arbeitssklaven eine gigantische Stadt im Krater eines Vulkans errichten. Doch dann revoltieren die Novaten gegen das grausame Joch der menschlichen Herrschaft. Die wenigen überlebenden Menschen gehen in den Untergrund. Der Novat Seth ist Mitglied der Jäger, deren Auftrag es ist, die letzten Menschen aufzuspüren und zur Strecke zu bringen. Als er im Zuge dieser Jagd auf Tessa, die schöne Anführerin einer menschlichen Terrorgruppe, trifft, glaubt sie, in ihm den Sohn des irdischen Gründers der Marskolonie zu erkennen.
Seth muss sich die Frage stellen, ob sein ganzes Leben auf einer Lüge gründet."

Soweit der Klappentext... Ich selber muss sagen, dass ich das Buch sehr ansprechend fand. Durch den Epilog, der zwar sehr interessant war, kam man jedoch in die Geschichte schlechter rein, weil man anfangs automatisch versucht alles neue mit dem Epilog in Verbindung zu bringen. Liest man aber die ersten Kapitel durch, dann fesselt einen die Geschichte in jedem Fall.
Zudem finde ich die Fantasie, die in der Gestaltung der Polis steckt, atemberaubend. Miniaturausgaben weltlicher Kulturgüter auf dem Mars - darauf muss man als Autor auch erstmal kommen.
Sprachlich fand ich das Buch ebenfalls gut. Es ist relativ einfach geschrieben bedient sich aber zwischenzeitlich oft der Bildungssprache. Manchmal einen Tick zu oft wie ich finde, denn die Eigennamen und Wortschöpfungen der Sci-Fi Welt bringen den Lesefluss eh ab und an mal ins Stocken.
Besonders toll fand ich, dass das Buch bezüglich Aussage und Moral viel Interpretationsspielraum bietet.
Von der Geschichte her ist es klasse, ich ziehe allerdings einen Stern ab wegen den bereits benannten Kleinigkeiten.
Alles in allem ein gelungens Buch und von mir gibts eine Leseempfehlung :)