Rezension

Lesenswerte, bezaubernde Geschichte

Das Glück der fast perfekten Tage - Fioly Bocca

Das Glück der fast perfekten Tage
von Fioly Bocca

Bewertet mit 4 Sternen

Anita ist Anfang 30, lebt in Turin, arbeitet in einer Literaturagentur und ist seit einigen Jahren in einer Beziehung mit ihrem Freund Tancredi.
Doch so richtig glücklich ist sie eigentlich nicht. Im Job wird sie ausgenutzt und sie würde eigentlich viel lieber etwas anderes machen und in ihrer Beziehung läuft es auch nicht so richtig gut. Anstatt auf eine Hochzeit zu zusteuern, entfernen sich Anita und Tancredi eigentlich mehr und mehr voneinander. Tancredi ist wohl mehr mit seinem Job verheiratet.
Anitas Mutter ist unheilbar krank und Anita schreibt ihr jeden Abend eine Mail, in der sie ihr von Dingen vorschwärmt, die sie so gar nicht erlebt hast, weil sie ihre Mutter nicht belasten möchte sondern ihr lieber ein glückliches Leben vorspielt.
Auf dem Rückweg von einem Besuch bei ihrer Mutter lernt sie im Zug Arun, einen Kinderbuchautor, kennen.
Diese Begegnung und spätere Treffen mit ihm lösen in Anita eine Veränderung aus. Sie beginnt über ihr Leben nachzudenken und es zu verändern.

Diese schöne Geschichte beginnt mit einer der Mails, die Anita an ihre Mutter schreibt, so dass man schnell einen Eindruck bekommt, wie sie in diesen Mails ihr Leben beschönigt.
Bei Anitas dann folgendem Besuch bei ihrer Mutter sieht sie, wie schlecht es ihrer Mutter schon geht. Aber sie will nicht richtig wahrhaben, dass sie bald Abschied von ihrer Mutter nehmen muss.
Anitas Leben ist bis dahin sehr ruhig, eintönig und eigentlich traurig. Die Begegnung mit Arun verändert dann einiges.

Es war so schön zu erleben, wie Anita sich langsam verändert und mühsam selbst aus ihrer Trauer befreit.
Auch wenn es einige traurige Momente gab, war die Grundstimmung eigentlich hoffnungsvoll. Es gibt sehr viele bewegende und emotionale Momente, die alle zur Entwicklung von Anita beitragen und am Ende, ist sie nicht mehr dieselbe.

Auch wenn dieses Buch nur knapp 200 Seiten hat, erzählt die Autorin hier eine berührende Geschichte. Dazu trägt auch ihr schöner Schreibstil bei, den ich fast als poetisch bezeichnen möchte. Fioly Bocca findet sehr ausdrucksvolle und kraftvolle Worte und vermittelt mit Anitas Geschichte eine schöne Botschaft.
Das Ende war mir aber ein bisschen zu schnell da und etwas zu knapp gefasst. Da hätten der Geschichte ein paar Seiten mehr gut getan!

Diese bezaubernde fast magische Geschichte ist lesenswert und lädt auch zum Nachdenken ein!

Fazit: 4 von 5 Sternen

 

Leseprobe

 

© Fanti2412