Rezension

Lesenswertes Buch gegen das Vergessen

Kreuzwege am Oderstrom
von Ursula Waage

Bewertet mit 5 Sternen

Ursula Waage beschreibt in „Kreuzwege am Oderstrom“ die Schicksale zweier Frauen in Breslau während des zweiten Weltkrieges. Beide Frauen arbeiteten zwangsweise als junge Mädchen nur wenige Meter auseinander an der Flughafenrollbahn. Sie lernten sich damals nicht kennen, sondern erst Jahrzehnte später im Rahmen einer TV-Produktion. Die eine ist die Polin Danuta, die aus einer reichen Familie stammt. Im Krieg jedoch verlieren sie Hab und Gut und werden Zwangsarbeiter in Breslau. Die Autorin erzählt aber auch ihre Geschichte mit schockierender Sachlichkeit. Ihr nüchterner Zeitzeugenbericht fesselt und berührt, denn schonungslos berichtet sie über das ihr und ihrer Familie widerfahrene Leid! Sie verdeutlicht eindrucksvoll wie sinnlos Kriege sind, dass es nur Verlierer gibt, denn durch den Krieg entsteht soviel Leid und Hass. Der Krieg hat Lebensplanungen durchkreuzt, Träume zerschmettert und Familien zerrissen. Trotzdem lautet die Botschaft der Autorin, bei allem Leid und Elend den Mut nicht zu verlieren. Ihr Appell an die Menschlichkeit, den gegenseitigen Respekt und die Völkerverständigung, wird hoffentlich von sehr vielen erhört!

Auch geschichtliche und politische Fakten kommen übrigens nicht zu kurz, sodass es einen guten Einblick auch für jüngere Leute bietet!

Ein absolut lesenswertes Buch!