Rezension

Leviathan

Die Chroniken von Amazonia -

Die Chroniken von Amazonia
von Anke Unger

Bewertet mit 3.5 Sternen

Achtung: Zweiter Band einer Reihe

Das Abenteuer für Murissa und Penthesilea geht weiter. Murissa fühlt sich Turris immer mehr hingezogen. Doch als sie mehr über ihn erfährt, beginnt sie an ihrer Entscheidung zu zweifeln, ihm zu folgen. Die Amazonenkönigin Penthesilea steht vor einer großen Aufgabe - ihr Volk zu retten, obwohl der Untergang immer näher kommt.

"Leviathan" ist der zweite Band von "Die Chroniken von Amazonia" und ich kann euch nur empfehlen, zunächst mit dem ersten anzufangen, weil der zweite Band genau da ansetzt, wo der erste aufgehört hat. Ich habe schnell wieder in die Geschichte gefunden und war sehr gespannt darauf, was auf Murissa und Penthesilea kommen wird und ob es zu einem großen Zusammentreffen sogar kommen wird. Der Schreibstil war wie im ersten Band schon - flüssig, leichte Sprache, man geht sehr schnell durch die Seiten.

Ich hatte mich auf einen spannenden zweiten Teil eingestellt, da im ersten Band so viele Fragen offen geblieben sind und mir klar war, dass im zweiten Band auf uns große Kämpfe und vielleicht auch Enttäuschungen für die eine oder andere Seite kommen werden. Spannend war es, ja. Nur nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich finde, dass bei den Charakteren kaum eine Entwicklung zu spüren war. Was ich sehr gut fand, waren die mysteriösen Geschehnisse, obwohl Murissa angeblich nur gelogen haben sollte, dass sie eine Meereshexe sei. Ich glaube, dass in ihr eine große Macht steckt, die wir noch zu spüren bekommen werden. Und dass Murissa selbst von sich selbst überrascht sein wird und sehen wird, dass sie doch sehr besonders ist und nicht nur eine Diebin. Ihr würde ich mehr Selbstvertrauen und Wertschätzung vom Herzen gönnen. Was mich aber in diesem Band gestört hat, waren definitiv ihre Gefühle für Turris. Für meinen Geschmack wurde zu oft angedeutet, wie toll er aussieht; wie sie ihm nicht trauen kann und sie hat sich oft wie eine kleine Zicke benommen, wenn es um Turris ging. Da verliere ich immer schnell das Interesse.

Bei Penthesilea habe ich ebenfalls keine Entwicklung gespürt. Zumindest nicht in die positive Richtung. Ich hatte eine sehr mutige und starke Königin im Kopf, die für ihr Volk zu allem bereit ist. Hier habe ich mehr das Gefühl gehabt, eine überforderte Königin vor mir zu haben, die langsam die Kontrolle über ihre Kriegerinnen verliert. Viele Szenen haben sich etwas gezogen, weil Penthesilea so viel nachgedacht hat. Und da drehte sich auch alles um das gleiche Thema.

Spannend wurde es gegen Ende, als Anke Unger angefangen hat, die beiden Stränge zusammenzuführen. Und dann endete das Buch. Das hat mich etwas überrascht, denn ich hatte nicht mit so einem abrupten Ende gerechnet. Da hat mir noch ein bisschen was gefehlt und ich hätte lieber noch 2-3 Kapitel mehr gehabt. Mal sehen, wie es im nächsten Band weitergehen wird. Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.