Rezension

Licht und Dunkelheit vereint gegen einen gemeinsamen Feind

Dunkellicht - Martin Ulmer

Dunkellicht
von Martin Ulmer

~~"Dunkellicht" von Martin Ulmer ist ein Buch voller rasanter Action. Da das Buch mit den Begriffen Licht und Dunkelheit operiert, hatte ich angenommen, es hier mit einer klassischen Schlacht zwischen "ultimativ Gut" und "ultimativ Böse" zu tun zu haben, doch weit gefehlt! Ulmer greift nicht auf dieses alte Fantasy-Klischee zurück, sondern vereint seine Orden des Lichts und der Dunkelheit im Kampf gegen einen gemeinsamen Feind, der es sich zum Ziel gemacht hat, die Angehörigen beider Orden auszurotten. Dabei wird deutlich, dass beide Bruderschaften sich sehr ähnlich sind, Unterschiede bestehen nur an der Oberfläche.

Die Handlung erfolgt Schlag auf Schlag und Schlacht auf Schlacht. Im Zentrum steht die Suche der Protagonisten nach dem "Buch, das Licht und Schatten wirft", das ihnen im Kampf gegen ihre unbekannten Gegner zum Sieg verhelfen soll. Dabei schlüpft Ulmer in die Köpfe zahlreicher Charaktere und beleuchtet die Handlung aus unterschiedlichster Sicht. Der häufige Perspektivenwechsel ist gut gelungen, und der eine oder andere Cliffhanger treibt zum Weiterlesen an.

Die Charaktere selbst empfand ich größtenteils als etwas oberflächlich ausgearbeitet. Vor allem Ella, der einzige weibliche Charakter im ganzen Buch, bleibt für mich immer konturlos und nichtssagend, und ihre "Beziehung" zu Johannes kommt praktisch aus dem Nichts. Der Held kriegt eben das Mädchen, wie sich's gehört. Die Protagonisten selbst scheinen keine sonderliche Vergangenheit oder Biografie zu haben, und auch der Sinn und Zweck der Bruderschaften wird nie wirklich klar. Sie verfügen über ausgebildete Krieger, aber um gegen wen zu kämpfen und warum?

Meine Lieblingsszenen waren jene mit Dorn und Martus - schön düster mit Gänsehautgarantie, da zeigt der Autor, was in ihm steckt! Hoffentlich wird es im Folgeband noch vieler solcher Szenen geben.

Alles in allem bietet "Dunkellicht" gute Unterhaltung, die von den wenigen Schwächen nicht getrübt wird. Hier kann man getrost zugreifen!