Rezension

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Liebe auf den 5. Blick?

Ab morgen für immer - Leslie Cohen

Ab morgen für immer
von Leslie Cohen

Das erste Drittel des Buches handelt eigentlich von Eve und ihrer Liebe zu Jesse. Und ich fragte mich wie da dieser Ben, der ebenfalls schon in Erscheinung getreten ist aber noch nicht wirklich auffiel, ins Bild passen soll.

Tut er aber wenig später doch, und das ganz gut. Zumindest tut er Eve gut. Dass sie auch in einer ganz anderen Beziehung eine Verbindung zueinander hatten, fand ich eine sehr gute Ergänzung zu der Geschichte.

Schade fand ich eigentlich, dass Eves Freundinnen so wenig vorkamen. Eigentlich nur ganz zu Beginn. Hat sie diese im Verlaufe ihrer Beziehung zu Jesse alle vergrault? Denn auch später hat sie, bis auf wenige Treffen, nicht wirklich viel mit ihnen zu tun; und lassen vor allem nicht erkennen dass ihnen irgendwas an Eve liegen würde.
Da taucht Bens Clique wesentlich häufiger auf.

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Achtung: SPOILER
Ich fand die Reaktion von Ben, sich "nur" wegen eines Kusses von Eve zu trennen, übertrieben. Vor allem auch deshalb, weil sie 1. es sofort gebeichtet hat, es 2. gar nicht weiter hat kommen lassen, was ihr vielleicht auch einiges abverlangt hat und 3. hat sie das alles eben getan, weil sie Ben liebte (und nicht weil ihr der Kuss vielleicht nicht gefallen hätte). Insofern hätte es aus meiner Sicht für Ben eher ein Zeichen sein sollen, dass seine Freundin sich aktiv für ihn entschieden hat. Er aber war wahrscheinlich in seinem Stolz sehr verletzt (was ich ebenfalls sehr gut nachvollziehen kann!), und hat deshalb gleich einen Schlusstrich gezogen.

Die Geschichte mit Eves Vater fand ich irgendwie unbefriedigend. Nach so vielen Jahren treffen sie sich nur einmal zum Mittagessen, und dann noch nicht mal alleine, und ohne wirklich miteinander zu reden über das was damals passiert ist. Eve hat versucht, Antworten zu finden. Aber ihr Dad hatte einfach keine...Ich würde mich da auch total be***issen fühlen an ihrer Stelle. Ich habe Verständnis dafür, wenn sich ein Paar trennt. Aber wieso dann ein Elternteil so gar kein Interesse mehr an seinen Kindern haben kann (nachdem er zuvor ja gar kein so schlechter Vater gewesen sein muss) geht mir nicht in den Kopf.
SPOILER ENDE
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Ich habe das Buch an einem 9/11 zu Ende gelesen, was ich sehr passend finde. Immerhin hat dieses Datum ja eine besondere Bedeutung in dem Roman, und ich fand es sehr gut dass dieses Ereignis doch immer noch vorkommt in Romanen. Mir kommt es auch erst wie vorgestern vor, als ich die einstürzenden WTC im Fernsehen gesehen habe. Generell spielt die Stadt New York, und vor allem Manhatten, eine nicht unwichtige Rolle im Buch, was mir ebenfalls gut gefallen hat.