Rezension

Sehr holpriger Start

Ab morgen für immer - Leslie Cohen

Ab morgen für immer
von Leslie Cohen

Ab morgen für immer habe ich in einer Leserunde entdeckt und der Klappentext hatte mich sofort angesprochen. Erwartet habe ich eine lockere Liebesgeschichte mit einigen Irrungen und Wirrungen. Bekommen habe ich ... etwas völlig anderes.

Das Buch teilt sich in 4 Teile auf. 
Der 1. Teil war für mich der schwerste. Ich fand keinen Lesefluss, keinen Zugang zu Eve als Protagonistin und zur Geschichte im allgemeinen. 
Im 2. Teil wurde es dann etwas besser, aber noch immer haperte es am Lesefluss, auch wenn ich mich an den etwas schwerfälligen Schreibstil langsam gewöhnte. 
Eve lernt man hier zwar besser kennen, aber die Situationen dazu wirkten oft zusammen gewürfelt und vergangene Ereignisse werden in all ihren (auch unwichtigen) Details ausgebreitet. Diese Geschichte hätte deutlich flotter voran gehen können.
Davon ab blieb meine Distanz zu Eve weiterhin bestehen. Ich bekam einfach keinen Zugang zu ihr und verstand ihre Handlungen meist nur im Ansatz.
Ben bleibt weiterhin eher Randfigur, allerdings merkte ich hier schon, dass mir die Kapitel aus seiner Sicht deutlich besser gefielen und mir das Lesen von diesen sehr viel leichter fiel.
In Teil 3 nimmt Ben endlich eine größere Rolle ein und damit wurde das Buch für mich auch deutlich flüssiger und angenehmer zu lesen. Meine vorherige Vermutung zu seinen Kapiteln bestätigte sich hier. 
Aber auch hier wieder: Null Zugang zu Eve und ihre Handlungen blieben für mich sehr schwer nachzuvollziehen. Trotz ihrer mittlerweile bekannten Vergangenheit.
Was mir auch gar nicht gelingen wollte, war die Gefühle (insbesondere zwischen den Protagonisten) mitzufühlen oder überhaupt das Gefühl zu haben, dass sie versucht wurden, an den Leser zu transportieren.
Teil 4 war dann mein absoluter Lieblingsteil. Nachdem ich zuvor wiederholt das Buch zugeklappt hatte, um noch einmal zu überprüfen, ob ich vielleicht den falschen Klappentext im Kopf hatte, gab es hier nun endlich ein bisschen was von der erwarteten Geschichte. 
Im letzten Teil konnte ich auch endlich die Gefühlte, welche die Protagonisten haben erkennen und ein klein wenig mitfühlen, nachdem es zuvor doch recht plastisch war.
Nach dem schleppenden Anfang und die nur leicht überzeugenderen Mittelteile, wurde ich hier definitiv fürs durchhalten belohnt.
Insgesamt konnte die Geschichte mich leider nicht überzeugen, was aber wohl auch viel damit zusammen hängt, dass ich etwas ganz anderes erwartet hatte.