Rezension

Liebe konnte ich nicht entdecken, ehr Hass und Betrügerei! Spaß hatte ich daran so gar nicht...

Voll die Liebe - Gerlis Zillgens

Voll die Liebe
von Gerlis Zillgens

Bewertet mit 2 Sternen

Ich liebe ja witzige Geschichten und vor allem Kurzgeschichten lese ich gerne einfach mal so zwischendurch.
Das Cover von diesem eBook hat mich da großes Hoffen lassen, auch wenn man den Namen der Autorin durch die ungünstige Farbwahl kaum lesen kann. Ich habe mich auf großartige Geschichten aus dem Pärchenalltag gefreut, auf angeregte Diskussion über Themen die mich beinahe täglich auf die Palme bringen. Leider konnten die Geschichten meinen Erwartungen nicht stand halten. In dreiviertel der Geschichten war die Autorin nur damit beschäftigt die Männer schlecht zu machen. Nicht das ihr mich falsch versteht: Männer sind auch mein liebstes Lästerthema, aber in "Voll die Liebe" ging es mir echt zu weit.
Es ging um verhärmte Ehefrauen, die ihre Männer am laufenden Stück betrügen und sich dann noch über sie lustig machen. Um Mütter die nur an ihren Männern rummäkeln, über Freundinnen die sich von ihrem Partner nach Strich und Faden verkackeiern lassen. Es wurde nicht ein gutes Haar an den Männern gelassen und das fand ich dann doch etwas nervig.
Hinzukommend ist die Ausdrucksart der Autorin höchst ungewöhnlich und für mich schwer zu lesen gewesen.

 

"Willst du damit behaupten, meine Mutter kann nicht kochen? Nein, habe ich gesagt, ich will nur sagen, dass ich die Fleischgerichte nicht besonders spezial finde. Aber was willst du denn damit sagen, hat er gesagt."

Voll die Liebe von Gerils Zillgens, Kurzgeschichte 1 - Dann antworte mit Ja, Seite 12

Ich habe einfach oft das Gefühl gehabt, dass die Geschichten durch den etwas verqueren Schreibstil sehr intellektuell wirken sollten. Für mich als Leserin war es einfach nur unangenehm. So hat die Autorin in der ersten Kurzgeschichte "Dann antworte mit Ja" gerne "hat er gesagt" oder "habe ich gesagt" verwendet. Mit gerne meine ich jeden zweiten bis dritten Satz. Das liest sich dann wie ein Aufsatz eines Grundschülers, der ständig schreibt "und dann".
Alles in allem hat der verquere Schreibstil, das ständige Schlecht machen der Männer und der nicht vorhandene Witz den Lesespaß um einiges geschmählert.