Rezension

Kann ich leider nicht empfehlen

Voll die Liebe - Gerlis Zillgens

Voll die Liebe
von Gerlis Zillgens

Bewertet mit 1 Sternen

Normalerweise mag ich humorvolle Kurzgeschichten, bei denen die Liebe und Humor im Vordergrund stehen. Was ich aber in “Voll die Liebe” vorgefunden habe, war für mich leider gar nichts. Zugegeben: Ich wollte das gerade einmal 72-seitige Werk schon oft abbrechen, am Ende habe ich aber doch durchgehalten – und ich war froh, dass es vorbei war.

Ich möchte nun sicherlich nicht draufhauen, aber leider kann ich kaum etwas Positives zu diesem Ebook sagen, denn es gibt kaum etwas, was mir wirklich gefallen hat. Mir ist vollkommen bewusst, dass die Autorin auch als Kabarettistin arbeitet und somit war ich auf eine gewisse Überspitztheit beim Humor durchaus eingestellt, was ich dann aber vorgefunden habe, konnte mich nicht überzeugen.

Bereits die erste Geschichte hat mich mehrfach dazu gebracht, dass ich genervt mit dem Kopf geschüttelt habe, denn der abgehakte und oftmals wiederholende Schreibstil hat mich oftmals so dermaßen aus dem Konzept gebracht, sodass ich mich immer weniger auf die Geschichte einlassen konnte. Gleiches galt oftmals auch für die anderen Geschichten. In einer Geschichte überlegt ein Baby bereits vor seiner Geburt, wie es sich am besten selbst umbringen kann, bei der anderen wird ein Kind von seinem Vater zum Essen gedrängt und findet dies auch noch gut, etc.

Ja, ich weiß: Humor kann so unterschiedlich sein und nicht immer kann dieser auch auch den Nerv treffen, aber ich fand diese Geschichten leider absolut nicht lustig. Natürlich ist mir klar, dass der Titel “Voll die Liebe” ironisch gemeint ist, aber musste es deswegen nur um Betrug am Partner, Mordgedanken, und Hass aufeinander gehen? Mir war alles zu überspitzt und teilweise auch zu gewollt geschrieben. Es schien fast so, als wolle die Autorin provozieren und von daher kam mir alles zu verbissen daher. Sehr schade, denn das Potential war definitiv vorhanden, nur leider wurde davon nicht wirklich etwas umgesetzt.

Dazu kommt noch die Darstellung der Männer in den Geschichten. Normalerweise erlebt man in den meisten Chick-Lit Büchern oftmals eine verlassene und betrogene Frau, die von allen bemitleidet und der Mann als “Schwein” bezeichnet wird. Hier ist es jedoch anders, denn die Frauen betrügen, wo sie nur können und haben sogar Spaß dabei. Wenn dies nicht genügt, werden die Männer auch noch unglaublich niedergemacht. Ja, ich weiß: HUMOR! Aber nein, ich finde es auch jetzt nicht lustig.

Das Cover kann man mögen, muss man aber nicht. Die Zahnbürsten sind zwar ganz gut ausgewählt, dafür tut die grüne Schriftfarbe beim Namen der Autorin auf dem blauen Hintergrund schon fast weh. Die Kurzbeschreibung ist dagegen gelungen. Zu schade, dass das Ebook da nicht mithalten konnte.

Insgesamt konnte mich “Voll die Liebe” nicht überzeugen. Ein recht eigenwilliger Schreibstil, unsympathische Charaktere und viel zu überspitzt dargestellte Situationen haben mir das Ebook mit jeder Seite mehr vermiest und ich war letztlich froh, dass es vorbei war. Schade, so sollte ein Buch definitiv nicht sein. Eine Leseempfehlung kann ich von daher nicht aussprechen.