Rezension

Liebe, Missverständnisse, Versöhnung

Das Geheimnis von Schloss Rosenhag -

Das Geheimnis von Schloss Rosenhag
von Melanie Lindorfer

Bewertet mit 4 Sternen

Der Roman erzählt die Geschichte einer schicksalshaften Liebe, verhängnisvollem Schweigen und dem Wunsch nach Versöhnung.

Die Geschichtsstudentin Evelyn hat ihre Großmutter nie kennengelernt. Nicht, weil sie bereits tot ist, sondern weil Evelyns Mutter Conny jeden Kontakt zu ihrer Mutter seit Jahren ablehnt. Vom Wunsch getragen, eine Versöhnung zwischen den beiden herbei zuführen, macht Evelyn sich auf die Oma Milli zu besuchen. Statt der erwartete Ablehnung wird Evelyn herzlich willkommen geheißen. Und Milli wünscht sich, die alten Missverständnisse auszuräumen.

Dazu muss sie bis ins Jahr 1930 zurückgehen, als alles begann. Die 15jährige Theres nimmt eine Stellung auf Schloss Rosenhag an. Das Schicksal des Schlosses und seiner Bewohner sind von nun an fest mit Theres verbunden. Dort lernt sie den Schriftsteller Theodor kennen und lieben. Sie verzichtet auf ihr persönliches Glück, weil sie auch Gefühle für den Schlossherrn hat und sich ihm verpflichtet fühlt. Doch die Liebe hört nicht auf und Theodor und Theres nähern sich immer wieder an, nur um erneut vom Schicksal auseinander gerissen zu werden. Milli, Theres jüngere Schwester, fühlt sich für die damaligen Ereignisse mit verantwortlich und schuldig. Diese Schuld hat ihr Verhältnis zu ihrer Tochter Conny belastet. Nur gemeinsam können die Frauen die Geschehnisse von damals ergründen und einen Weg zueinander finden.

Mir hat die Erzählweise der Autorin sehr gut gefallen. Theres Geschichte wird in Rückblenden berichtet. Mich hat ihre Liebe sehr berührt. Theres opfert ihr persönliches Glück aus Verantwortung für das Schloss und seine Bewohner. Ich fand das bewundernswert, aber auch etwas unrealistisch für eine Jugendliche.

Evelyn begibt sich in der Gegenwart auf Spurensuche und findet Beweise für die Wahrhaftigkeit von Millis Geschichte. Alle drei Frauen eint am Ende das Mitgefühl mit Theres und die Erkenntnis, dass viel Leid hätte verhindert werden können, wenn die Betroffenen durch alle Zeit hinweg offen auf einander zugegangen wären.

Mir hat die Geschichte gut gefallen, auch wenn ich sie an manchen Stellenetwas zu rührselig fand.

Besondere Aufmerksamkeit verdient der Anhang zum Roman. Hier schildert die Autorin die Geschichte von Schloss Hagen, das Vorbild und Anstoß für den Roman war. ich fand die Photos und Quellenangaben sehr interessant und sie verleihen der Geschichte einen zusätzlichen Reiz