Rezension

Luca Santangelo ermittelt wieder

Sizilianische Rache - Ann Baiano

Sizilianische Rache
von Ann Baiano

Bewertet mit 4 Sternen

Mit „Sizilianische Rache“ legt Ann Baiano bereits den zweiten „Luca Santangelo-Krimi“ vor. Dieses Mal ist Luca ganz persönlich getroffen: Diego, sein Sohn geriet unter Mordverdacht.
Was als romantisches Schäferstündchen gedacht war, endete in einer Katastrophe. Diego lässt sich von Giulia, seiner Angebeteten zu einem nächtlichen Besuch der Privatinsel Mozia überreden. Dort arbeitet Giulia mit anderen Archäologiestudenten bei einer Ausgrabung. Gleich nach Ankunft verliert Diego seine Freundin aus den Augen und stolpert dafür über die Leiche von Giacomo, einem Studenten und Rivalen um die Gunst Giulias. Deren hysterische Anschuldigungen lassen Diego unter Mordverdacht geraten.
Die Ermittlungsarbeit und Luca und seiner Freundin Ada, zusammen mit Fotografen Silvia sind spannend, besonders als Silvio bei einem Autounfall ums Leben kommt. Mord? Luca rennt vergeblich gegen die Vorurteile bei den Behörden an, ein Verdächtiger ist zur Hand, was soll man sich dann noch mit einflussreichen Familien anlegen. Ganz besonders, als Diego den Kopf verliert und untertaucht.
Aber ist das wirklich so einfach, was ist mit dem „Jüngling von Mozia“ einer antiken Statue, die verschwunden ist? War sie wirklich eine Fälschung? Was weiß die alte, exzentrische Frau, die Diego auf der Insel sah und die keiner kennt? Es sind viele Geheimnisse in der Geschichte verwoben und sie führen zum Teil einige Generationen zurück.
In interessanten Rückblenden verbindet die Autorin die Geschichte der englisch-sizilianischen Familie der Philipsons mit der Gegenwart. Es geht um einen alten Fluch, das Geheimnis des Rais, dem gewählten obersten Fischer bei der Mattanza, der legendär – archaischen Thunfischjagd. In diesen Rückblenden wird die Geschichte Siziliens unglaublich lebendig. Ich empfand diese Szenen fast als die stärksten im Buch. Die Auflösung wartet dann noch mit einer handfesten Überraschung auf. Ich hätte mir aber gewünscht, dass ein-zwei lose Fäden noch besser verknüpft gewesen wären.