Rezension

Lustiger Krimi mit Kölner Lokalkolorit

Kölner Kreuzigung - Stefan Keller

Kölner Kreuzigung
von Stefan Keller

Bewertet mit 4 Sternen

Marius Sandmann ist Angestellter in der Detektei von Privatdetektiv Gunther Brock. Für diesen brotlosen aber höchst interessanten Job hat er sein Kunststudium aufgegeben. Umso schöner, dass ihr aktueller Fall mit einem Kustgegenstand zu tun hat, den Marius und sein Chef für den Museumsdirektor des Wallraf-Richartz-Museum wiederfinden sollen, ein Gemälde des berühmten Stephan Lochner, das die Kreuzigung Christi zeigt. Marius übernimmt die Recherchearbeit im Insitut für Kunstgeschichte an der Kölner Universität, doch als er seinem Chef von den Ergebnissen berichten will, ist dieser spurlos verschwunden. Bald darauf taucht Gunther Brock wieder auf. Tot. Aufgehängt an einem Holzkreuz. Offensichtlich eine Botschaft, doch von wem? Und welche Verbindung besteht zu dem Mord an zwei Promisternchen in Kölns Innenstadt, der gerade von der Kölner Polizei untersucht wird?

Dr Autor, Stefan Keller versteht sein Handwerk. Sein Detektiv, Marius Sandmann, ist sympathisch und einnehmend, die Geschichte nicht vorhersehbar und die Dialoge frisch und manchmal wirklich lustig. Ich mag die klassischen Whodunnit-Krimis am liebsten, wenn man als Leser selbst mitraten kann, ab und zu einen gut gewählten Informationsbrocken hingeworfen bekommt und sich langsam das Puzzle zusammensetzen kann. "Kölner Kreuzigung" arbeitet hauptsächlich nach diesem Prinzip. Zusätzlich wird die Spannung aber auch durch die permanente Bedrohung getragen, der Marius Sandmann ausgesetzt ist, weil er sich weiter mit dem Fall beschäftigt.

Für mich als Wahlkölnerin ist die lokale Färbung sehr spannend, aber sie ist nicht der Grund warum ich "Kölner Kreuzigung" als gut gemachten Krimi bezeichnen würde. Auch Nicht-Kölnern wird dieser Roman gefallen, deshalb ist es traurig, dass er in kaum einer Buchhandlung außerhalb der Stadt zu bekommen ist.

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