Rezension

Macht, Intrigen, Habgier und Brutalität – doch am Ende hat immer jemand ein schlechtes Gewissen

Sühne - Steffen Jacobsen

Sühne
von Steffen Jacobsen

Bewertet mit 5 Sternen

Als der todkranke Pharmaunternehmer Frank Linden seine grausame Vergangenheit an die Öffentlichkeit bringen möchte, wird er tot aufgefunden. Zunächst geht man von einem Selbstmord aus, doch nachdem auch noch der von ihm angeheuerte Journalist Simon Hallberg tot aufgefunden wird, ist schnell klar, dass viel mehr dahinter steckt.

Kurz vor seinem Tod schafft Simon es noch, unentdeckt ein paar kurze Nachrichten und ein Bild an seinen Freund Michael Sander zu schicken, der alles dafür tun möchte um herauszufinden, was seinem Freund passiert ist.

Doch während seine Frau, die Kommisarin Lene Jensen, auf den Fall angesetzt wird, versucht Michael das Problem auf eigene Faust zu lösen und merkt nicht, dass er sich bereits in tödlicher Gefahr befindet.

 

Meine Meinung:

Für mich war es das erste Buch von dem Autor Steffen Jacobsen.

Obwohl es bereits der fünfte Fall von Lene Jensen und Michael Sander ist, muss man die vorherigen Bücher nicht gelesen haben, um in dieses Buch reinzufinden. Der ganze Fall ist in sich abgeschlossen und auch die Figuren hat der Autor mir so nahe gebracht, dass es genauso gut sein erstes Buch gewesen sein könnte.

Der Schreibstil hat mich von Beginn an gefangen genommen. Man wird nicht nur sofort in die Geschichte hineingezogen, man kann das Buch aufgrund des rasanten Erzählstils auch kaum aus der Hand legen. Die kurzen Kapitel und schnellen Perspektivwechsel halten das Tempo durchgehend hoch.

Viele Bücher, die sich mit der Industrie, Politik, großen Konzernen, Macht, Intrigen etc. beschäftigen, haben oft langatmige Passagen mit Infos, die einen Thriller sehr schnell ausbremsen können. Steffen Jacobsen hat es geschafft genau das zu vermeiden. Man bekam alle Hintergrundinfos kurz und knackig und konnte sich so, viel mehr der eigentlichen und spannenden Story widmen, die im Übrigen äußerst gut und nachvollziehbar erarbeitet wurde.
Die Mischung aus gut herausgearbeiteten Charakteren, Gefühlen und Alltagsproblemen, sowie wohldosierten Actionszenen, aber auch einen gewissen Grad roher Brutalität, war für mich perfekt aufeinander abgestimmt.

Einziger Kritikpunkt für mich ist das Cover. Ich finde es an sich zwar hübsch, aber zum einen ist es eben ein 0815-Thrillercover und zum anderen, passt es im Nachhinein nicht wirklich zum Buch. Da hätte man bestimmt etwas anderes finden können, wie zum Beispiel die Marmorkuppel, die im Buch erwähnt wird oder irgendetwas, was zur Pharmaindustrie passt.

Da ich von diesem Buch absolut begeistert bin, werde ich mir bei Gelegenheit auch die ersten 4 Bände besorgen.

 

Fazit:

Wer rasante Thriller liebt und auch vor einigen grausamen Szenen nicht zurückschreckt, ist mit diesem Buch sehr gut beraten. Von mir gibt es auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung.