Rezension

Magdalena ist eine bewundernswerte Frau

Magdalena 02. Hexengold - Heidi Rehn

Magdalena 02. Hexengold
von Heidi Rehn

Mit „Hexengold“ setzt die Autorin ihre Reihe rund um Magdalena und Eric, die mit dem Buch „Die Wundärztin“ begann, fort. Magdalena und Eric lassen sich gemeinsam mit ihrer Tochter Carlotta in Frankfurt wieder, nachdem sie dort ein Erbe angetreten haben. Gemeinsam mit Erics angeblichem Vetter Vinzent und dessen Frau Adelaide leben sie nun mehr oder weniger Tür an Tür und die beiden Männer führen gemeinsam ein Handelskontor.

Irgendetwas aber scheint nicht zu stimmen mit den Geschäften und den Verbindungen der beiden Männer. Schon bald kommt Vinzent auf einer Geschäftsreise zu Tode und Eric wird schwer verletzt. Kurz darauf verliert Adelaide ihr gesamtes Hab und Gut und muss bei ihren Verwandten um Unterkunft bitten. Nach Erics Gesundung  bricht er erneut zu einer Handelsreise auf von der er allerdings nicht zurückkehrt. Magdalena zweifelt an ihrem Mann, an ihren Gefühlen und vor allem an seiner Liebe zu ihr, aber sie gibt nicht auf und macht sich gemeinsam mit Carlotta und Adelaide auf den Weg nach Eric zu suchen. Die Reise führt sie in das weit entfernte Königsberg zu den Wurzeln ihrer eigenen Familie und zu einer Vergangenheit, die längst vergessen schien.

Magdalena ist für die damalige Zeit eine bewundernswerte Frau. In dieser ihrer Geschichte durchlebt sie eine harte Zeit. Sie hat zu kämpfen mit Adelaide, bei der nie genau klar ist welche Ziele sie verfolgt, mit ihrer Tochter Carlotta, die langsam flügge wird und ihrer Mutter nicht immer alles erzählt, mit ihrem Mann, der einige Geheimnisse vor Magdalena zu haben scheint und mit vielem mehr. Auf ihrer Reise muss Magdalena sich mehr als einmal mit ihrer Vergangenheit, den Erlebnissen aus ihrer Zeit als Wundärztin und auch mit Anfeindungen und Anschuldigungen ihr völlig fremder Menschen auseinandersetzen.

Heidi Rehn erschafft eine Protagonisten, die man einfach lieben muss und eine Geschichte, die wahr sein könnte und von der ich, als Leserin, mich nicht mehr losreißen konnte. Magdalenas Welt nimmt den Leser gefangen. Der Roman ist auf keiner seiner 752 Seiten langatmig oder uninteressant. Es gibt immer etwas Neues und die Handlung schreitet durchweg voran. Alle Personen werden mit ihren positiven oder negativen Charakterzügen sehr genau beschrieben und der Leser kann sich ein detailliertes Bild von ihnen machen.

Abgerundet wird das Buch durch eine wundervolle Nachbemerkung, die auch nochmals verdeutlicht wie viel Recherche die Autorin in dieses Buch gesteckt hat und durch ein Glossar.

Wer Hexengold liest, kann dies tun ohne den Vorgängerband zu kennen und findet dennoch eine schlüssige und in sich abgeschlossene Geschichte vor. Mehr Sinn macht es aber sicherlich zunächst „Die Wundärztin“ und dann „Hexengold“ zu lesen. Und schon bald wird es mit „Das Bernsteinerbe“ eine weitere Fortsetzung geben.

Copyright © 2011 by Iris Gasper