Rezension

Magie, Fantasy und Historie

Das Erwachen - Michael Manning

Das Erwachen
von Michael Manning

~~Die Hauptfigur in Michael G. Mannings Auftaktband des Dunkle Götter-Zyklus „Das Erwachen“ ist Mort, ein gerade einmal sechzehnjähriger Junge, der nach dem gewaltsamen Tod seiner Eltern im Haus des Hufschmieds Eldridge aufwächst und dort eine Heimat findet. Bis zu dem Tag, an dem das Pferd seines Freundes im Fluss zu versinken droht und er es durch eine außergewöhnliche Aktion rettet, scheint mit Mort alles normal zu sein, aber plötzlich wird alles anders. An diesem Tag offenbart sich ihm das Erbe seiner Eltern, die Mitglieder eines magischen Ordens waren. Zunächst reichlich verwirrt, akzeptiert er schließlich seine besonderen Fähigkeiten und perfektioniert sie im Selbststudium mit Hilfe von Zauberbüchern aus der Bibliothek. Aber damit schafft er sich mächtige Feinde und skrupellose Widersacher, die es überhaupt nicht schätzen, wenn ihnen jemand in die Quere kommt.

 Mich hat die Fantasy-Geschichte, die der amerikanische Autor Michael G. Manning hier erzählt, doch sehr stark an Harry Potter erinnert. Natürlich ist sowohl die Zeit als auch die Umgebung eine andere, aber der Grundgedanke der Erzählung ist identisch. Hier wie dort gibt es Magier-Eltern, die von dunklen Mächten getötet werden und ein Kleinkind als Waise zurücklassen, das bei unbeteiligten Dritten aufwächst. Eines Tages dann brechen sich wie aus dem Nichts die vererbten Anlagen Bahn und stellen das Leben des Protagonisten völlig auf den Kopf, der diese aber nach kurzem Zögern akzeptiert und perfektioniert. Sehr gute Freunde dürfen natürlich auch nicht fehlen, in unserem Fall Penny und Dorian, die gemeinsam mit Mort den Kampf gegen den dunklen Lord, nein, nicht Voldemort sondern Devon, aufnehmen.

 Aber es gibt auch einen wesentlichen Unterschied, der hier nicht unerwähnt bleiben soll. Jedem Kapitel ist ein Abschnitt aus „Über das Wesen von Glaube und Magie“ von Marcus dem Ketzer vorangestellt, womit dem Leser Hintergrundinformationen zu selbigen Themen geboten werden, die dann auch Eingang in das nachfolgende Kapitel finden. Auch wenn dieses Werk natürlich Fiktion ist, sind diese Erläuterungen dennoch höchst informativ.

 Zielgruppe des Buches sind wohl Jugendliche: die Sprache ist eher schlicht, einfach gehalten, was aber auch an der Übersetzung liegen kann. Die Geschichte an sich ist logisch aufgebaut und gradlinig erzählt und bezieht ihre Spannung aus den ungewöhnlichen und gefährlichen Situationen, in die Mort gerät und in denen er sich beweisen muss. Nicht nur der Protagonist sondern auch die Nebenfiguren werden sehr genau geschildert und lassen sich problemlos in Gut und Böse unterteilen.

 So ist „Das Erwachen“ eine Geschichte mit viel Magie, Fantasy und Historie, die mit Sicherheit auch Erwachsenen gut unterhalten wird. Im Original liegen bereits vier Bände vor, in der Übersetzung ist das Erscheinen des zweiten Bandes mit dem Titel „Der Bund“ für Ende August von Piper angekündigt.