Rezension

Magie, lebendige Bücher und einfach eine tolle Geschichte!

Sorcery of Thorns - Margaret Rogerson

Sorcery of Thorns
von Margaret Rogerson

Bewertet mit 5 Sternen

Ich brauchte ein paar Seiten, um in die Geschichte reinzukommen und hatte schon Angst, nicht mit diesem Buch zurechtzukommen, aber nach ein paar Seiten war ich nur noch verliebt.
So verliebt, dass ich am Ende fast traurig war, dass es sich nur um einen Einzelband handelt, obwohl die Geschichte absolut gelungen zum Abschluss geführt wird, nicht zu kurz wirkt und absolut stimmig ist. Einfach, weil ich traurig war, die Charaktere nicht wiederzusehen. Aber eins nach dem anderen.

Fangen wir doch erst mal an mit dem World Building. Die Autorin verrennt sich nicht in einem ausufernden Weltenkonzept und bei einem Einzelband kann dieses natürlich nicht herausragend kompliziert werden, von daher fand ich die gewählte Tiefe perfekt. Sie erschafft eine faszinierende High Fantasy-Welt, die nicht mittelalterlich ist, sondern schon ein paar technische Errungenschaften aufweist, mit einem ziemlich coolen Magiesystem. (Und mit lebendigen Büchern!)

Die Atmosphäre ist dabei durchweg eher düster, gleichzeitig konnte ich mich nur schwerlich von dem Buch losreißen, tauchte ganz ein in die fremde Welt  und vermisste sie schmerzlich, als ich das Buch irgendwann beendete.
Action und Spannung sind stets präsent, sodass es nie wirklich langweilig wird, im Gegenteil. Dass der Aufbau des Spannungsbogens dabei nicht neu ist, störte mich nicht im Geringsten, zumal ich die Wege, die die Handlung dann einschlug, selten erahnen konnte.

Daneben bin ich einfach nur super verliebt in die Charaktere. Elisabeth ist eine tolle Protagonistin. Sie ist in der Bibliothek aufgewachsen, liebt Bücher über alles und kann mit dem Schwert kämpfen. Sie ist manchmal etwas neugierig und handelt etwas impulsiv, ist aber gleichzeitig entschlossen und mutig und war mir insgesamt absolut sympathisch.

Ansonsten konzentriert sich die Handlung auf einige wenige Charaktere, aber wow, ich liebe Nathaniel. Wegen der Tiefe und vor allem wegen des Sarkasmus. Auch faszinierend fand ich eine andere relevante Figur. Und Elisabeths beste Freundin war mir auch sehr sympathisch. Und was ich sehr cool fand, war, dass ganz selbstverständlich eingeflochten wurde, dass ein Charakter bisexuell und einer aromantisch ist.
Ich gebe zu, die Motivation der*des Antagonist*in fand ich eher weniger nachvollziehbar und ein bisschen platt, aber hey, bei dem Rest kann ich da problemlos drüber hinwegsehen.

Vor allem habe ich diese unglaublich coolen Dialoge geliebt, die allein schon unheimlich viel dazu beigetragen haben, dass ich so viel Spaß am Lesen hatte. Die Dialoge sind wundervoll.
Oh, und ich habe die Liebesgeschichte geliebt. Was ich dabei vor allem toll fand, war, dass sich die beiden absolut auf Augenhöhe begegnet sind. Ich habe niemanden als stärker oder schwächer wahrgenommen, stattdessen sind sie respektvoll miteinander umgegangen und ... ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr ich diese Beziehung geliebt habe.

Schon während des Lesens wollte ich eigentlich gar nicht, dass diese Geschichte jemals endet, aber sie hat es getan, und am liebsten würde ich dieses Buch wieder und wieder lesen. Magie, lebende Bücher, tolle Charaktere, wundervolle Dialoge und eine geniale Liebesgeschichte - was will man mehr?

Fazit: Eine coole Welt mit Magie und lebendigen Büchern, eine mutige und entschlossen handelnde, sehr sympathische Protagonistin, eine spannende Handlung, wundervolle Dialoge und eine unglaublich tolle Liebesgeschichte auf Augenhöhe - definitiv ein Jahreshighlight!