Rezension

Magische Version von Men in Black

Amari und die Nachtbrüder -

Amari und die Nachtbrüder
von B. B. Alston

Bewertet mit 4.5 Sternen

Magische Version von Men in Black

Inhalt:
Amaris Bruder Quinton war der Star der Schule und des Viertels – bis er plötzlich spurlos verschwand. Noch nie hat Amari sich so verlassen gefühlt. Als sie eine Einladung entdeckt, die Quinton ihr hinterlassen hat, eröffnet sich Amari eine Welt der übernatürlichen Fähigkeiten und magischen Kreaturen. Doch um hier einen Platz zu finden und weiter nach Quinton suchen zu können, muss sie ein Auswahlverfahren bestehen. Wie soll sie es mit Mitstreitern aufnehmen, die seit Jahren dafür geschult wurden? Und warum schlummert ausgerechnet in Amari verbotene Magie? Als dann auch noch der berüchtigte Magier Moreau Amaris Nähe sucht, gerät sie zwischen die Fronten eines gnadenlosen Kampfes.

Meinung:
Seit Amaris älterer Bruder Quinton spurlos verschwunden ist, ist ihr Leben aus den Fugen geraten. Amari hat keine Ahnung wo Quinton ist und warum er ohne ein Wort verschwand. Doch dann hinterlässt ihr Bruder ihr eine mysteriöse Einladung. Mit dieser gerät Amari in eine Welt voller Magie, übernatürlicher Fähigkeiten und fantastischen Kreaturen. Nie im Leben hätte Amari gedacht, dass so eine Welt tatsächlich existiert. Und genau in dieser Welt war Quinton ein Star. Daher schaut jeder nun ganz besonders auf seine jüngere Schwester Amari. Wird diese in Quintons Fußstapfen treten können? Und was hat es mit den gefürchteten Magiern auf sich?
 
Schon beim Lesen des Klappentextes wurde ich neugierig auf die Welt, die Amari aufgrund der mysteriösen Einladung ihres Bruders erhält. Auch die Frage nach dem Verbleib von Quinton spornte mich dazu an zu diesem Titel zu greifen.
 
Gleich ab der ersten Seite fühlte ich mich sehr wohl in Amaris Welt. Mir gefiel die klare Botschaft, die der Autor B. B. Alston ab der ersten Seite an den Hörer richtet. Denn es wird mehr als deutlich, dass ein farbiger Mensch es immer noch deutlich schwerer in unserer Gesellschaft hat als ein Weißer. Amari wird an ihrer Schule aufgrund ihrer Hautfarbe stark degradiert und fies gemobbt. Ich finde es wichtig, dass bereits jungen Lesern vermittelt wird, dass dies einfach nicht in Ordnung ist und niemand aufgrund seiner Herkunft, Religion oder Ähnlichem einen Stempel erhalten sollte.
 
Aber auch im späteren Verlauf hat Protagonistin Amari kein leichtes Los. Denn es stellt sich heraus, dass Amari eine Magierin ist. Die Magier sind in der magischen Welt sehr gefürchtet, haben sie doch vor einigen Jahren schreckliche Dinge getan. Daher sieht jeder in Amari sofort eine Bedrohung für die Gesellschaft. Amari, die jedoch zum ersten Mal von all diesen fantastischen Dingen hört, versteht einfach nicht, warum sie aufgrund einer Fähigkeit wieder für etwas verurteilt wird für das sie nichts kann.
 
Doch zum Glück findet Amari während ihrer Ausbildung Freunde. Diese stehen ihr zur Seite, obwohl sie wissen was Amari ist und was sie kann, denn sie sehen in dem Mädchen so viel mehr als einfach nur eine gefürchtete Magierin. Doch im Laufe der Geschichte treten Amaris Fähigkeiten immer wieder zutage, da sie diese nicht kontrollieren kann, wird ihre Situation immer verzwickter.
 
Die Welt die B. B. Alston erschaffen hat, hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Es gibt magische Kreaturen und jeder besitzt eine besondere Fähigkeit, ähnlich wie bei einem Superhelden, nur in abgeschwächter Form. Auch die Akademie erinnerte mich ein wenig an eine magische Version von Men in Black. Mir hat es daher viel Freude bereitet in diese Welt eintauchen zu dürfen.
 
Spannungstechnisch zieht der Autor vor allen Dingen gegen Ende der Geschichte alle Register. Eine Überraschung jagt die nächste und gerade der letzte Schachzug ließ mich mit offenem Mund zurück, da er alles Vorherige total auf den Kopf stellte.
Dennoch muss ich festhalten, dass es zwischendurch Passagen gab, in denen ich mir einen etwas schnelleren Handlungsverlauf gewünscht hätte. Mit fast 11 Hörstunden liegt dem Hörer hier auch kein ganz dünner Titel vor.
 
Als Hörbuchsprecherin wurde Merete Brettschneider ausgewählt, die mir schon aus einigen anderen Hörbuchprojekten ein Begriff war. Ich bin ein Fan ihrer Stimme und empfand es daher als sehr angenehm ihr zuzuhören. Egal ob männlich oder weiblich, Merete Brettschneider versteht es den jeweiligen Charakter gut in Szene zu setzen.  
 
Fazit:
Ein Auftaktband der große Erwartungen an die Folgebände weckt.
Die erdachte Welt des Autors erinnerte mich persönlich an eine magische Version von Men in Black.
Gerade gegen Ende hin wird der Leser dann ein ums andere Mal überrascht. Ich konnte gar nicht begreifen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelte. Denn am Ende des Buches hat sich Amaris Welt, wie sie sie kannte, um 180 Grad gedreht.
Ich vergebe 4,5 von 5 Hörnchen.