Rezension

Magischer Realismus mit Schmachtpotential für Jugendliche

17, Das erste Buch der Erinnerung - Rose Snow

17, Das erste Buch der Erinnerung
von Rose Snow

Bewertet mit 3 Sternen

Jo kann fremde Erinnerungen sehen und fühlt sich unwiderstehlich von Adrian angezogen

„17 – Das erste Buch der Erinnerung“ ist der Auftakt einer vierteiligen Jugendbuchreihe des Autorenduos Rose Snow über die fast 17-jährige Jo, die nach zahlreichen Umzügen mit ihrem Vater in Hamburg ankommt. Anfangs trauert sie noch ihren Freundinnen in Wien nach, doch bald wird ihre Aufmerksamkeit auf einen gut aussehenden Jungen gelenkt: „Eine düstere Aura schien von ihm auszugehen. Sein Blick war unglaublich intensiv und dazu kam, dass er wirklich verboten gut aussah.“ (S. 17) Jos Faszination von Adrian zieht sich neben ihrer neu entdeckten Gabe, fremde Erinnerungen zu sehen, als roter Faden durchs Buch.

 

Der erste Band der Romantasy-Reihe liest sich schnell und einfach. Ich hätte mir ein wenig mehr Tiefgang und etwas weniger Geschmachte erwartet, aber dennoch ist die Geschichte interessant und gut erzählt. Besonders die Nebencharaktere Conny und Finn treiben die Handlung voran, die ich an manchen Stellen nicht so erwartet hätte. Negativ empfand ich, dass einen Joint rauchen auf Jos „Reueliste“ (Dinge, die man bereut, wenn man sie nicht getan hätte) steht. Oder dass auf einer Party weit über den Durst getrunken wird. Das wirkt so klischeehaft auf mich; es könnte aber auch daran liegen, dass ich älter als die Zielgruppe bin.

 

Alles in allem ist „17 – Das erste Buch der Erinnerung“ ein durchschnittlich gutes Jugendbuch mit einer sympathischen Heldin, die sich in einer Welt des magischen Realismus wieder findet. Ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergesponnen wird. Wird es zu Jodrian oder Adrjo kommen?