Rezension

man achte auf die Easter Eggs

Das Humboldt-Tier – Ein Marsupilami-Abenteuer -

Das Humboldt-Tier – Ein Marsupilami-Abenteuer
von Flix

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn ich könnte, würde ich hier bei 5 Sternen nicht aufhören - auch wenn die eigentliche Geschichte schnell erzählt wäre. Doch das besondere an diesem Comic (nach Spirou & Fantasio in Berlin die zweite Zusammenarbeit von Flix mit Dupuis / Carlsen in der Nachfolge von Franquin) ist nicht das bekannte Marsupilami, das hier wie aus den alten Geschichten gewohnt agiert, sondern wie Flix es schafft, eine Geschichte in der Geschichte zu erzählen, die Entdeckung weit vor die Entdeckung durch Spirou und Fantasio zu legen und trotzdem das Zeitkontinuum im Marsupilami-Universum zu bewahren.

Die Geschichte fängt an mit Alexander von Humboldt - allein diese ersten Seiten wären mir das Comic-Album schon wert - und springt dann nach Berlin, 1931. Auf der einen Seite Mimmi, Kind einer alleinerziehenden Mutter und tierliebend, auf der anderen Seite der Freund der Familie, Tierpräparator, der ganz auf der Linie des Direktors des Naturkundemuseums Berlin ist. Schnell wird klar, dass Mimmi eher zu den Außenseitern gehört, aber warum, erschließt sich nur durch das genaue Betrachten der einzelnen Panels.

Denn die Zeichnungen an sich sind das eigentlich besondere an diesem Band: Wer nur die Geschichte liest, verpasst viel, stecken doch immer wieder Anspielungen auf andere Berliner Geschichten, auf das historische Geschehen 1931 oder eben auch auf die Besonderheiten der Protagonisten in den Zeichnungen.

Ich freue mich hier schon auf die Deluxe-Ausgabe: so intensiv habe ich vorher noch keinen Comic gelesen.