Rezension

Man ist hautnah an der Recherche dabei, man kann miträtseln.

Todesmelodie - Daniel Holbe, Andreas Franz

Todesmelodie
von Daniel Holbe Andreas Franz

Bewertet mit 5 Sternen

Todesmelodie

Daniel Holbe hat es fast genauso gut hingekriegt wie Andreas Franz. Ein gelungenes Buch.

Jukia Durant, nachdem sie ein Jahr lang pausiert hat nach ihrer Entführung, ist jetzt wieder im Dienst, muss aber den Chefposten von Berger übernehmen, da er Probleme mit dem Rücken hat. Aber für den Chefposten ist sie so gar nicht geeignet, denn sie legt sich mit dem Rest des Teams erst einmal an. Mit Hellmer und Kullmer und eine neue Kolegin ist dabei, Sabine Kaufmann. Sie haben am Anfang eine Frauenleiche, aber beide Augen herausgestochen und ein zweiter Toter, Carlo, aber sie haben keine Ahnung, wie die beiden Toten zusammenpassen. Aber dann die Erkenntnis, vor 2 Jahren wurde eine Studentin brutal vergewaltigt und die Halsschlagader durchtrennt und damals war ein Alexander, ein Computergenie, schon mit auf einer Party. Aber damals haben sie ihn auch als netten jungen Mann eingeschätzt. Aber dass er so ein Typ ist, der sogenannte Snuff-Videos produziert und übers Internet verbreitert, das hätten sie nicht gedacht. Snuff-Videos sind sogenannte Clips, die meist Morde zeigen, hier meistens Frauen werden willenlos gemacht mit Ko-Tropfen und dann sexuell mißbraucht und dann werden sie getötet. Als Julia und ihren Team der Durchbruch gelingt, dass Alexander ihr Mann ist, der hat nämlich in seinem Zuhause hinterm Kleiderschrank ein großer Computernetzwerk aufgebaut, da wird er auf einmal entführt und auch getötet. Und jetzt stehen sie auch wieder vor einem Rätsel. Aber dann werden Dateien aus dem Computer wieder hergestellt und eine Verbindung zu Mason, der Bruder von Jennifer, die als erstes ermordet wurde. Er war in Afghanistan und dort hat er solche Snuff-Videos gesehen und dort war auch so ein Mord dabei und er hat sich auf die Suche nach dem Mörder gemacht von jennifer. Er hat Alexander gefunden, der die Huren alle getötet hat und davon Videos gemacht, die letzte Hobbyhure war extrem zugerichtet, erst sexuelle Spiele, dann ein Stemmeisen auf den Kopf und in viele Einzelteile gesägt und dann verblutet. Und Carlos, der ja auch getötet wurde, hat den Vertrieb über das Internet gemacht und hat sehr viel Geld damit gemacht. Ich fand, also ich hatte immer das Gerfühl, dass Julian hier in dem Buch nicht so gut getroffen war, es gab zwar oft die reibereien mit Hellmer und Kullmer, aber irgendwas hat immer gefehlt. Sie kam mir nicht so gut wie in den anderen Büchern vor, sie war irgendwie nicht so entspannt, so richtig greifen kann ich das nicht. Aber sonst wie immer, viel getratsche und viel Stress in der Teamgruppe unter den Kollegen, dass sich aber immer legt. Ein gutes Buch von Holbe, hat seinen Vorgänger große Ehre gemacht. Locker, leicht zu lesen, kaum Fremdbegriffe, top! Am Schluß wird noch gesagt, dass Julia wieder als Kriminalbeamtin mit ihren Partner gehen. Berger kommt wieder in den Dienst und der Kollege bekommt sein Töchterchen. Bei Andreas Franz hatte ich mit Julia immer so richtig vorstellen können und da war sie auch meist richtig hart ehrlich zu sich und hier fehlt das so ein wenig. Sie ist zwar ehrlich zu sich, aber ich finde, das kommt nicht so richtig rüber. Aber ansonsten wieder ein sehr gutes Buch, was zu den Vorgängern von Franz passt und das war ja die Idee von Holbe. Wer aber nur Leichen finden will und zerstückelt am besten noch, der ist hier fehl am Platz. Hier regiert mehhr das Zeugenaussagen zu einem Puzzle zusammen gesetzt werden, dass dann auch passt. Man ist hautnah an der Recherche dabei, man kann miträtseln. Zum Schluß wird der Hauptverdächtige dann auch noch umgebracht, ein gekonnter Schachzug. Rasant, voller Spannung und viel Wissenswertes für jeden Kriminalisten.