Rezension

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Manchmal zu einfach und undurchdacht geschrieben

Elfennacht 03: Die dunkle Schwester - Frewin Jones

Elfennacht 03: Die dunkle Schwester
von Frewin Jones

Bewertet mit 2 Sternen

Tanias Abenteuer geht im Elfenreich weiter

Tania und Edric mit Hilfe von Sancha, Cordelia und Zara haben die Elfenkönigin Titania ins Elfenreich zurückgebracht. Nun sehen sie sich der Aufgabe gegenüber, den Hexenkönig, der den Palast und dessen direkte Umgebung völlig verwüstet hat, zu vernichten. König Oberon wird auf der Insel Ynis Maw festgehalten, aber ohne genau seine Zauberkräfte bleibt Tania, Edric & Co. nichts anderes übrig, als sich zu Fuß, bzw. zu Pferde auf den Weg zur Insel ohne Widerkehr zu machen.

Auch der dritte Band der Elfennacht-Geschichte knüpft nahtlos an das Ende des zweiten Bandes an. Zu Beginn erhält der Leser eine kurze Rückblende der bisherigen Handlung, um den Einstieg einfacher zu gestalten.
Bereits nach der Hälfte des dritten Bandes ist dieses Buch für mich oft ein Text mit gegensätzlichen Aussagen, die mir während des Lesens immer wieder negativ aufgefallen sind. Da gibt es zum Beispiel folgende Textausschnitte:

(...) »Die Schlacht ist vorüber. Was bringt ihr Neues aus dem Süden?«
(...) »Dann seid uns willkommen und nehmt unsere Gastfreundschaft an«, sagte Lord Brython. »(...) folgt mir - und dann erzählt mir Eure Geschichten in den sicheren Mauern von Caer Kymry.« (...)
--> Die Burg "sicher" direkt nach einer Belagerung zu nennen, die sie überdies nur durch ein Wunder überstanden hat, grenzt an pure Ironie.

(...) Tania und Edric rannten auf der Stelle los.
»Nicht zurückschauen«, keuchte Edric, während sie über den holprigen Boden sprinteten.
»Hast du den Bernstein?«, stieß Tania hervor.
»In der Brusttasche meines Hemds.« (...)
--> Hebt man seinen Atem nicht fürs Laufen auf, wenn man von etwas wirklich Gefährlichem verfolgt wird? Ein einfaches »Ja!« hätte in dem Moment gereicht, zumal er bei den Worten »Nicht zurückschauen« offensichtlich total außer Atem ist.

Die Worte, die aufgrund dessen gar nicht zusammenpassen wollen, scheinen nur geschrieben worden zu sein, um die Seiten überhaupt zu füllen.
Ansonsten ist die Geschichte wieder genauso einfach geschrieben wie bereits die ersten beiden Bände. Manchmal allerdings wird zu viel erklärt, statt auf die Fantasie des Lesers zu vertrauen.
Nicht ganz so gut gefiel mir die zu häufige Nutzung des Wortes "böse". Ein berühmter Rollenspielcharakter sagte mal:"Meist ist der Feind nicht entweder gut oder böse, er hat nur eine andere Sichtweise." Mit dem Fokus auf diesen wahren Satz fiel es mir daher schwer, die zu oft verwendete Beschreibung "böse" für zum Beispiel Rathina hinzunehmen, die meines Erachtens im Herzen gut, jedoch Opfer ihrer Gefühle ist und deshalb Fehler begeht. Hier mag man zwar einwerfen, dass die Bücher für die Altersgruppe ~ 12 geschrieben wurde, ich denke jedoch, dass man Menschen in genau diesem Alter eine Denkweise auf den Weg geben sollte, die zwischen mehr als Gut und Böse oder Weiß und Schwarz unterscheiden kann.
Wo mir persönlich in den ersten beiden Bänden bisher Emotionen in der Handlung des Buches fehlten, gibt der dritte Band damit etwa am Ende schon etwas mehr her.
Für mich endete dieses Buch mit ein wenig mehr Neugier darauf, was wohl im vierten Buch passiert, nachdem Tania ihren Eltern endlich die Wahrheit erzählen, bzw. zeigen konnte.