Rezension

Mandelblüte

Schweigendes Les Baux -

Schweigendes Les Baux
von Cay Rademacher

Bewertet mit 4 Sternen

Es ist die Zeit der Mandelblüte in der Provence. Allerdings hält das die Mörder nicht von ihren Taten ab. Capitaine Roger Blanc und sein Team werden zu einer Kunstausstellung in einem Steinbruch gerufen. Dort wurde ein Besucher tot aufgefunden. Sofort ist erkennbar, dass es sich nicht um einen natürlichen Tod handelt. Schnell finden sie heraus, dass der Mann von einem ortsansässigen Mandelbauern engagiert worden ist. Diesem wurde ein Bild gestohlen und es sollte wiederbeschafft werden. Allerdings finden die Polizisten auch heraus, dass der Tote, ein Privatdetektiv, auch noch in einer anderen Sache ermittelt hat. War die Annahme des Auftrags nur vorgeschoben?

 

In seinem achten Fall erlebt Capitaine Roger Blanc die Mandelblüte in Les Baux. Lange Zeit wurden in Europa kaum noch Mandelbäume gepflanzt. Doch nach und nach kommen die Landwirte wieder dazu, sich für die Bäume und ihre Früchte zu interessieren. Gleichzeitig wurde die Tat an einen außergewöhnlichen Ort durchgeführt. In einem stillgelegten Steinbruch werden Bilder bekannter Künstler an die Wände projiziert. Warum ist ausgerechnet hier ein Mord geschehen? Zunächst wird der Leiter des Kunstprojekts befragt und dann der Auftraggeber des Toten. Dieser hatte einen bestimmten Personenkreis in Verdacht und auch seine Gründe, nicht zur Polizei zu gehen.

 

Der Autor ist nicht nur ein Kenner der Provence, er hat auch seine Zelte dort aufgeschlagen. Man merkt seinen Romanen an, dass er über einen Lieblingsort schreibt. Das weckt das Interesse an einem Urlaub. Da viel Liebe auf die Schilderungen der Umgebung verwendet wird, fängt die Ermittlung eher gemächlich an. Wie eigentlich nicht ungewöhnlich tappen die Beamten zunächst im Dunklen. Erst als sich noch etwas ganz anderes abzeichnet, wird es langsam spannend. Im Privaten hat sich die Situation für Roger Blanc beruhigt. Für ihn heißt ruhig aber irgendwie auch langweilig. Vielleicht ist die Bekanntschaft mit seiner Nachbarin Paulette ein guter Ansatz. Dieser achte Band der Reihe verläuft eher ruhig, was zum Glück dennoch in einen fesselnden Fall mündet, der einem klarmacht, dass auch in einer angesehenen Familie nicht immer alles so ist, wie es den Anschein hat.