Rezension

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Marie-Anna, die Gouvernante

Der Lilienring
von Andrea Schacht

Bewertet mit 5 Sternen

Vor 200 Jahren hatten die Franzosen Köln besetzt. Es gab zwar Gutes durch diese Besetzung aber nicht nur. Denn die Franzosen verboten den Karneval.

Gegenwart. Der Staatanwalt Falko Roman hatte unverhofft schnell die Stelle seines Vorgängers übernehmen müssen. Und dieser hatte ihm einen Schreibtisch voll Arbeit hinterlassen. Obwohl er den Fall des Schlagersängers Julian Kaiser genannt Caesar King zu den Akten gelegt hatte, musste Falko Roman feststellen, dass er alles andere als abgeschlossen war. Es ging sogar soweit, dass er Anahita Kaiser verdächtigte, obwohl sie zur Tatzeit nicht am Tatort gewesen sein konnte. Auch verdächtigte er sie, ihre Schwester Rosewita beseitigen zu wollen, der Julian ein Drittel des Vermögens hinterlassen hatte. Anahitas Valerius mahnte er, sich zurückzuhalten bei ihr, denn er wisse doch gar nichts von ihr…

Vergangenheit. Anita hatte ein Tagebuch gefunden. Und so erfuhr sie von der kleinen Marie-Anna, die Im Jahr 1783 in einem kleinen Schloss in der Bretagne Marie-Anna geboren wurde. Die Tagebücher von ihr fand sie im Nachlass ihres Vaters, den sie sich aus ihrem Elternhaus holte. Doch sie fand noch mehr…

Nach ihrem Gespräch mit der Kommissarin überlegte Anita, wer ihren Vater wohl ermordet haben könnte. Sie wusste nur eines: Sie war es nicht….

Brior le Noir war ein Chouan, ein Königstreuer. Doch deren Kampf war vergebens. Sie erlitten eine Niederlage und Brior musste fliehen. Da brachte ein Reiter die Botschaft zu Marie-Annes Mutter, dass sie fliehen müsse. Doch sie schickte nur Marie-Anne mit einer englischen Nanny nach England von wo sie irgendwann nach Deutschland kam. Hier geriet sie in eine Gesellschaft von Aufwieglern während der Herrschaft Napoleons und wurde verhaftet.  Doch sie bekam den Auftrag, bei einem Händler namens Valerian Raab den Spitzel zu machen. Dann wäre sie frei.. Marie Anna tat dies und sie fand auch einiges heraus und etwas für sie ganz Wichtiges…

Hat Valerian den Ratschlag seines Freundes befolgt? Und wie hat Anita darauf reagiert? Was hat Anita in dem Koffer ihres Vaters außer den Tagebüchern noch gefunden? Wer konnte einen Grund gehabt haben, ihren Vater zu ermorden? Sie war es nicht, und sie war von Roses, Sophias und Cillys Unschuld überzeugt. Wer also? Was fand Marie-Anna im Haus des Händlers heraus? Es waren dort Schmuckstücke verschwunden, die der Händler gekauft hatte, wer hatte sie entwendet?  Und was war das Wichtige für sie, Marie-Anna? All dies kann der geneigte Leser in diesem Buch lesen.

Auch dieses dritte Buch der Ring-Trilogie von Andrea Schacht ließ sich wieder leicht und flüssig lesen. Genauso unkompliziert wie die Vorgängerbände. Der Schreibstil ist verständlich und gefällt mir sehr gut. Andrea Schacht hat es wieder verstanden von Anfang an Spannung aufzubauen und sie bis zum Ende zu halten. Ich kam gleich in die Geschichte hinein und konnte mit den Protagonisten fühlen. Ich freute mich, wenn sie glücklich waren und sie taten mir leid als sie verdächtigt wurden bzw. traurig waren. Das Buch hat mich wieder sehr gefesselt und ich habe es geradezu verschlungen. Es gefällt mir sehr gut.