Marzipankartoffeln wichtiger als Bücher
Bewertet mit 2 Sternen
Rezension zu gleichnamigen Hörbuch
Gesa Grambeck steht kurz vor der Rente und arbeitet in einer Versicherung. Ihr Aufgabenbereich umfasst das Verkaufen von Versicherungspolicen für wertvolle Bücher. Doch da die Verkaufszahlen rückläufig sind, werden Stellen abgebaut. Das trifft auch Gesa. Es sei denn sie lässt sich eine neue Verkaufsstrategie einfallen, mit der sie die Zahlen wieder nach oben treiben kann. Eine zündende Idee hat sie jedoch nicht. Zufällig lernt sie zu dieser Zeit den Buchhändler Ole Oevermann in seiner Buchhandlung in der Lübecker Marlesgrube kennen. Er will Gesa helfen, damit sie ihre Stellen behalten kann. Und dabei soll die Versicherungsangestellte auch wieder die Liebe zur Literatur entdecken.
Wer bei dem Titel erwartet, dass die Protagonisten sich euphorisch in das Leben mit Büchern stürzen und die ganze Zeit nichts weiter tun, als sich darüber begeistert auszutauschen, irrt. Gesa hat eher einen negativen Bezug zu Büchern, den sie auch den Hörern immer wieder mitteilt. Die Gründe dafür erschienen mir allerdings mehr als übertrieben bis unrealistisch. Weiter geht es dann mit Gesas Arbeit bei der Versicherung. Auch hier wirken die Schilderungen mehr als abwegig. Der Handlungsverlauf ergibt für mich keinen Sinn. Auch der Schreibstil von Anja Baumheier hat mir nicht gefallen. Die Ausdrucksweise wirkt geziert, umständlich und sehr metaphernlastig. Durch die Kombination mit den seltsamen Verhaltensweisen der Protagonisten konnte ich nicht gut in die Geschichte finden.
Das Hörbuch wird gesprochen von der Schauspielerin Eva Gosciejewicz. Die finnischen Namen, die in der Geschichte enthalten sind, spricht sie sehr souverän und gekonnt. Doch auch ihre Interpretation des Textes konnte nicht über die Schwachstellen der Handlung hinwegtäuschen.
Fazit:
Eine Geschichte, die die Liebe zu Büchern nicht vermitteln kann, gelesen von einer erfahrenen Hörbuchsprecherin.