Rezension

Ganz nett

Die Buchverliebten -

Die Buchverliebten
von Anja Baumheier

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein zauberhaft verträumtes Cover, ein prägnanter Titel; sofort war die Lust auf dieses Buch geweckt. Ich hatte das Glück, vorab das Hörexemplar zu bekommen und legte direkt los.

Die Sprecherin hat eine tolle Stimme und verleiht mit ihrer Art den Figuren einen ganz persönlichen Charme. Ob beim Kaffee, der Hausarbeit oder beim Autofahren, es ist angenehm der Story zu folgen und sich in die Situation hineinzuversetzen. Immer wieder wechseln wir in den Zeitebenen, erfahren so nicht nur mehr über Gesas Geschichte, sondern bekommen auch einen Einblick in Oles Leben, dass ähnlich zu Gesa einige unschöne Einschnitte aufzuweisen hat. Dennoch stellen beide sich den Herausforderungen und werden nun vom Schicksal – oder Zufall, wie man es auch nennen mag, zusammengeführt. Plötzlich geht es darum, sich seinen Ängsten zu stellen, Wagnisse einzugehen und Gefühle zuzulassen, denn das Leben bedeutet nun mal Risiken einzugehen, denn auch wenn es immer mal wieder Rückschläge gibt, man würde viel verpassen, würde man sich nicht trauen.

Diese Botschaft wird in diesem Buch ganz deutlich, was mir sehr gefallen hat.

Allerdings gibt es für mich auch ein paar Kritikpunkte, die mein Lesevergnügen etwas getrübt haben. Zum Beispiel ist die Protagonistin für mich keine 60-jährige. Sie soll es darstellen, das Gefühl habe ich aber nicht bekommen. Sie wirkte die meiste Zeit vielmehr wie eine etwas naive Mittdreißigerin oder so. Ich weiß nicht, ob das dem Alter der Autorin geschuldet ist, da es immer schwer ist, sich in Lebensphasen einzudenken, die man selbst noch nicht erlebt hat, aber das war wirklich ein Manko für mich. Daraus resultierten auch einige Charakterzüge, die Gesa unsympathisch erscheinen ließen. Aber das ist ein ganz persönlicher Eindruck, anderen mag es damit anders gehen.

Dennoch war es alles in allem eine nette Geschichte für zwischendurch.