Rezension

Massagesalon. Äh, ja.

Fucking Berlin - Sonia Rossi

Fucking Berlin
von Sonia Rossi

Bewertet mit 4 Sternen

Sonia Rossi, gebürtige Italienerin, kommt nach Berlin um dort Mathematik zu studieren. Da sie jedoch keinen Anspruch auf Bafög hat, die Eltern in Italien selbst sehen müssen, wie sie ihr kleines Hotel am Laufen halten, muss Sonia jobben gehen. So kellnert sie zuerst, bis sie schließlich als Web-Cam-Girl bzw. im Massagesalon und später im Bordell arbeitet.

Die Geschichte von Sonia Rossi klingt krass, hat man jedoch die Hälfte des Buches, das sich übrigens schnell lesen lässt, durch, zweifelt man ab und an ein bißchen. Zumindest ging es mir so. Aber mal langsam.

Sonia ist kaum in Berlin als sie Ladja kennenlernt, einen jungen Mann, der ohne Aufenthaltserlaubnis in Deutschland ist. Nach einer knappen Woche des Kennens zieht er zu ihr. Da er jedoch kaum Geld "heim" bringt, muss Sonia ständig ran. Da das Kellnern nicht genug Geld mit sich bringt beginnt sie bald damit, sich als Web-Cam-Girl Geld zu verdienen. Nach dieser Stelle folgen weitere Stationen in Massagesalons (Mann lässt sich dort massieren und anschließend mit Handverkehr befriedigen) sowie Bordellen. "Nebenbei" geht sie weiterhin studieren, ihre Mitstudierenden ahnen nichts von ihrem Job.

Allein bei den Schilderungen, was Ladja so den lieben langen Tag macht, hätte ich ihr helfen können. Ja, sie hätte ihm mal in den Arsch treten sollen, finde ich... meiner Ansicht nach muss man in solchen Dingen konsequenter sein. Aber gut, lässt sich für mich leicht sagen. Die Schilderungen, was sie wo und wie macht, sind ausführlich und nachvollziehbar, teilweise sind auch amüsante Schilderungen dabei. So ist der Alltag im Bordell wohl lockerer als man denkt.

Generell bleiben aber bei mir doch manche Zweifel, ob die geschilderten Dinge wirklich so stattgefunden haben. Manchmal hat man ein bißchen das Gefühl, dass etwas ggf. erfunden ist, finde ich. Zumal das Ende dann irgendwie abrupt kommt...

Insofern bin ich ein wenig zwiegespalten. Das Buch war sehr schnell gelesen, gut zu lesen und war unterhaltsam. Aber manches war eben auch ein wenig unglaubwürdig. Ich vergebe hier 4 von 5 Sternen und bleibe unentschlossen.