Rezension

Mauerfall und etliche Morde

Blutsbruderschaft - Ulrich Stoll

Blutsbruderschaft
von Ulrich Stoll

Bewertet mit 4 Sternen

Ulrich Stoll ist Journalist und war unter anderem für den WDR und das ZDF im Einsatz. Seine Sachbücher sind und seine Dokumentationen im Fernsehen befassen sich mit aktuellem Zeitgeschehen. Der Kriminalroman Blutsbruderschaft ist sein zweites Buch, welches in dieses Genre passt.

 

Das Geschehen spielt im Jahr 1989 also zur Zeit der „Wende“. Der Leser wird auch für einige Seiten in die Vergangenheit geschickt, in das Jahr 1961. Das ist für das Verständnis im weiteren Verlauf der Geschichte wichtig. Der Umbruch zeichnet sich schon Monate vor dem „Mauerfall“ ab und für den Journalisten Lucas Hermes beginnt eine aufreibende Zeit. Denn nicht nur die Wiedervereinigung beider Staaten müssen Thema von Reportagen und Berichten sein. Es gilt ebenfalls, einen Mord zu klären. Und es bleibt keineswegs dabei. Es geschehen weitere Morde und der Leser findet ich auch in Prag und an den Starnberger See versetzt. Einen wichtigen Anteil am Geschehen hat der Autor Meyrink. Aber auch Rosenkreuzer sowie de Maizière und Kohl spielen bei der rasanten Story eine Rolle. Blutsbrüderschaft von Ulrich Stoll ist durchgehend spannend und hält den Leser bis zum Schluss atemlos. Das Finale ist typisch für solche rasanten Krimis. Wie beim Tatort oder anderen Stücken muss es am Ende noch einmal so richtig krachen.

 

Für mich ganz klar zu erkennen, dass Ulrich Stoll sich mit der Materie der Geschehnisse rund um den Mauerfall auskennt. Er weiß, wovon er schreibt und ich fühlte mich, als sei ich selbst dabei. Es ist kein mühsam zusammengesuchtes oder angelesenes Ereignis, sondern wurde von ihm erlebt. Das macht den feinen Unterschied zu anderen Kriminalromanen mit gleichem Hintergrund. Blutsbruderschaft ist neben der Schilderung von tatsächlichen Ereignissen der Jahre 1989/1990 ein wirklich mitreißendes Werk des Autors Ulrich Stoll.