Rezension

mehr Roman als Kriminalroman

Nullnummer - Umberto Eco

Nullnummer
von Umberto Eco

Bewertet mit 4 Sternen

Protagonist des 1992 in Mailand spielenden Roman ist der italienische Journalist Colonna. Bei ihm wurde eingebrochen und eine Diskette gestohlen. Rückblickend begleitet man ihn nun über mehrere Tage und erfährt. wie es zu dieser Situation gekommen ist. Er arbeitet in einem Team von Journalisten, die für den Chefredaktuer Simei eine Zeitung schreiben sollen. Das Besondere an dieser Zeitung: es handelt sich um sogenannte Nullnmmern, d.h. die Zeitungen werden nicht veröffentlicht. Sie werden als Prototyp für einen Sponsoren geschrieben. Sämtliche Journalisten aus dem Team sind entweder halb gescheiterte Existenzen oder skrupelose Enthüllungsjournalisten, die über alles schreiben können und aus allem einen Skandal machen. Nebenbei schreibt Colonna als Ghostwriter einen Roman über eben diesen manipulierten Skandal. Ein Kollege hat angeblich brisante Informationen, die er Colonna anvertraut. Als dieser Kollege ermordert  aufgefunden wird, glaubt Colonna sich in Gefahr und flieht mit seiner Herzallerliebsten. Das Buch beschriebt ausführlich die einzelen Redaktionssitzungen sowie Momente, in denen Colonna eine Liebesbeziehung zu einer Journalistin aus dem Team aufbaut.

Ein langsames Buch, finde ich (Das ist nicht als negativ gemeint). Wo Hanser hier einen rasanten Kriminalroman sieht, weiß ich nicht.... Der zuständige Redakteur liest wohl eher selten Krimis. Sprachlich wieder in ganz besonderer Eco Manier. Gute Lektüre.