Rezension

Meine Meinung

Die Ratsherrentochter - Petra Waldherr

Die Ratsherrentochter
von Petra Waldherr

Bewertet mit 4 Sternen

~~Untertitel: Die Freibitte des Wymphener Henker

Zum Inhalt:

Anna zieht mit ihrem Bruder, der Mutter und dem Stiefvater nach Wymphen. Der Stiefvater Steffen Brel ist dort ein angesehener Bürger und Ratsherr.

Auf dem Weg dorthin begegnen sie Michael Kremer, dem Sohn des Scharfrichters. Michael verliebt sich Hals-über-Kopf in die Bürgerstochter.

Anna wird kurze Zeit später Opfer einer Intrige und zum Tode verurteilt.  Michael steht zu ihr und hilft, den Täter ausfindig zu machen.

Meine Meinung:

Die Autorin schafft es durch einfühlsame Worten eine wunderschöne Liebesgeschichte zu erzählen, die bedingt durch die historischen Gepflogenheiten jedoch schon wieder grausam waren.

Aufgrund der gesellschaftlichen Stellung des Scharfrichters, war es für diese Familien kaum möglich, eine Beziehung außerhalb der Scharfrichterdynastie zu führen. Für den Leser wird dieses Leben des Unehrbaren sehr detailliert dargestellt, so dass man die Abgrenzung deutlich spüren konnte. Allein an der Szene mit der Brosche, die die kleine Nichte Michaels von der Straße aufhebt wird deutlich, mit welchen Ängsten oder Feindschaften die Leute im späten Mittelalters Umzügen hatten. Übrigens, für alle die das Buch oder die Szene nicht kennen: die Brosche wurde durch die Kinderhand sozusagen "entbehrt".

Sehr gut fand ich die altdeutschen Namen die im Roman verwendet wurden. Haydelberch (Heidelberg), Wymphen (Bad Wimpern) etc. Durch diese Begrifflichkeiten wird der Leser noch mehr in die Geschichte eingebunden.

Fazit:

Trotz einiger kleiner Schwächen (zähe Hänger und einige langatmig Dialoge) habe ich  dieses Buches sehr genossen und werde es historisch begeisterten Lesern auf jeden Fall empfehlen.

Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung der Geschichte.