Rezension

Melancholisch, traurig und schön

Versprich mir einen Kuss - Anna Fricke

Versprich mir einen Kuss
von Anna Fricke

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Zwei Menschen, verbunden durch eine grausame Fügung.
Julias Glück zerbricht, als sie ihren Mann verliert. Ihr Leben scheint sinnlos geworden zu sein, bis sie auf Stephan trifft. Eine heilende Verbindung entsteht, doch dann schlägt das Schicksal erneut zu.

Julias Entscheidung, ihrem Mann zu folgen, kann und will Stephan nicht akzeptieren. In einer Zeit voller Schmerz, Angst und Trauer beginnt eine zarte Liebe zu erblühen. Werden die Gefühle stark genug sein, der verzweifelten Julia neue Hoffnung zu schenken?

 

Meinung:

Das Schicksal meint es augenscheinlich nicht gut mit Julia: Zuerst verliebt sie sich in einen Mann, in den sie sich nicht verlieben darf, dann stirbt ihr Mann bei einem Unfall. Julia fällt in ein tiefes Loch, bis sie beschließt, nochmal den Mann zu sehen, in den sie sich einst verguckt hat. Dabei stellt sie fest, dass sie und Stephan dasselbe Schicksal teilen, denn auch er verlor seine Familie bei dem gleichen Unfall. Als dann auch noch ein inoperabler Krebs bei Julia festgestellt wird, steht Stephan ihr zur Seite.

Das Buch beinhaltet ein sehr hartes Thema, das die Autorin wunderbar und einfühlsam umgesetzt hat. Zwar liegt immer eine gewisse Melancholie in den Zeilen, aber die Entwicklung der Beziehung zwischen Julia und Stephan ist so schön geschrieben und zeigt so viel Liebe und Lebenswillen, dass die beiden einem einfach ans Herz wachsen.

Die Figuren sind gut ausgearbeitet und waren mir direkt sympathisch. Julias Trauer hat mich berührt, ihre Handlungsweisen waren absolut nachvollziehbar und auch der mangelnde Lebenswille, den sie bei Diagnose aufweist, ist nicht verwunderlich.

Auch vor Stephan habe ich sehr großen Respekt entwickelt, ist es doch nicht selbstverständlich, mit welchem Engagement er sich um Julia kümmert und für sie da ist, trotz des eigenen Verlusts und der anfänglichen Unsicherheit, ob Julia das gleiche für ihn empfindet, wie er für sie.

Besonders beeindruckt hatte mich die Detailgenauigkeit beim Krankheits- und Therapieverlauf. Hier wird nichts beschönigt und trotzdem kommt die Story nicht gefühllos daher. Toll fand ich auch, dass der Sinn und Zweck des Defibrillators hier richtig erzählt und erklärt wird. Endlich mal weg vom Fernsehklischee.

 

Fazit:

Eine wunderschöne Geschichte über Trauer, Liebe und Krankheit, die nicht verkitscht ist und einem ans Herz geht. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an die Autorin, dass sie mir ihr Buch zum rezensieren überlassen hat.

Von mir gibt es 4 von 5 Punkten.

(Findet meine Rezensionen auch auf meinem Blog: www.vanessasbuecherecke.wordpress.com)