Rezension

Menschensammler, Menschenhändler

Der Menschensammler - Elsebeth Egholm

Der Menschensammler
von Elsebeth Egholm

Bewertet mit 4 Sternen

Ein brutaler Mord bei dem einem Mädchen die Augen entfernt werden. Sie wird einfach vor einem Stadion bereit gelegt und dort auch gefunden. Dictes Freund Bo ist gerade am Stadion und so erfährt auch die Kriminalreporterin von dem Mord. Wie immer springt ihre Neugier an und sie beginnt den Killer zu jagen'. Doch was sich dahinter verbirgt ist größer und widerlicher, als Dicte sich vorstellen kann. Und dann wird der Fall auch noch persönlich'.

Dicte Svendsen war am Ermittlerhimmel völlig neu für mich. Erst dachte ich, laut des Titels, ich hätte es mit einem Thriller zu tun, aber es ist ein 'Kriminalroman'. Tatsächlich empfinde ich jetzt, nach der letzten Seite, auch, dass es eher ein Krimi ist. Dicte ermittelt meistens sehr zielgerichtet und nur selten gibt es eine brutal, ausgemalte Szene.

Die Handlung ist gut gewählt und baut sich auch nachvollziehbar aus. Was mir besonders gefallen hat waren manche Reaktionen von den Figuren. So hat zum Beispiel, Dictes Freund wahrhaftig Angst um sie und versucht auch, ihr ins Gewissen zu reden, wenn sie zu weit in die Polizeiermittlung gerät. Zwar kann Bo nicht alles verhindern, aber er reagiert immer menschlich. Auch gut nachvollziehbar, erlebte ich die Beziehung zwischen Polizei und Dicte.

Der Ermittler gibt nicht immer Informationen frei und auch ein Deal zwischen Presse und Polizei kommt erst viel später zustande. Das erscheint mir realistisch.

Die englischen Begriffe, die im Text eingebaut wurden, störten mich ein bisschen, da sie mir fehl am Platze erschienen. So benutzt die Autorin Wörter wie 'Drive' um zu sagen, dass einer keine guten Artikel für die Zeitung schreibt. Da sie das sonst aber nie macht, wirkt es hineingeworfen und fehl am Platz.

Es gab ein paar Kapitel, die hätte ich gerne nicht gelesen. Dann kam mir die Handlung wieder um einen Pfad erweitert vor, und kurzzeitig habe ich den Zusammenhang verloren, der sich aber später wieder ergab.

Alles in allem ist es ein guter Kriminalroman, der nicht all zu viel Blut braucht, um seine Handlung zu unterstreichen.