Rezension

Meuterei

Bruderkampf - Alexander Kent

Bruderkampf
von Alexander Kent

Bewertet mit 3.5 Sternen

1782 - Amerikanischer Unabhängigkeitskampf. Der englische Kapitän Richard Bolitho soll die Fregatte "Phalarope" übernehmen, doch dort herrscht eine angespannte Stimmung und die Bereitschaft zur Meuterei ist sehr hoch. Zusätzlich erfährt Bolitho, daß sein Bruder Hugh die Seiten gewechselt hat und nun ein amerikanisches Schiff führt.

Ein weiterer Band der Reihe von Alexander Kent um den Aufstieg eines britischen Seemanns. Und in diesem Band erfährt man deutlich, wie hart der Drill an Bord sein konnte, gerade für Männer, die durch "Drück-Kommandos" entführt und zur Zwangsarbeit auf dem Schiff verpflichtet wurden. Schläge, schlechte Verpflegung, harte Arbeit und das viele Jahre lang. Das Schiff zu verlassen wurde den Wenigsten während des Krieges gestattet, zumindest nicht solange sie noch arbeiten konnten. Eine Versorgung der Männer nach dem Zwangsdienst war auch nicht vorgesehen. Falls sie also irgendwann wieder nach Hause kamen,meist mit fehlenden Gliedmassen und arbeitsunfähig, fielen sie ihren Familien eher zur Last oder landeten bettelnd auf der Straße...

Diese Jugendbuchreihe (heutzutage würde ich sie so nennen, ob der Autor das so geplant hatte, ist mir nicht bekannt) beschreibt ziemlich ungeschönt das Leben auf den großen Seglern des 18.Jahrhunderts. Unzählige Menschen sind vonnöten, um so ein Schiff segelfähig zu machen, die bei jedem Wetter und hoch oben über dem Deck ihren Dienst tun müssen. Frischwasser und gesunde Lebensmittel haben Seltenheitswert, persönliche Freiheiten gibt es nicht. Trotz dieser Widrigkeiten gelingt es dem Autor, die große Liebe zur See zu zeigen, die viele dieser Männer vorantreibt und auch viele andere dazu bringt, freiwillig Seemann zu werden.