Rezension

Mir fehlte da einfach etwas....

Ascheträume - Maurizio Temporin

Ascheträume
von Maurizio Temporin

Bewertet mit 3 Sternen

Ascheträume ist der erste Roman aus dem Hause IVI, dem neuen Imprint von PIPER, den ich lesen durfte.
Die Kurzbeschreibung sprach mich an und hier kann ich auch gleich sagen, dass sie in groben Zügen recht gut den tatsächlichen Inhalt des Buches wiedergibt. Das ist ja leider nicht bei jedem Roman so, in diesem Falle aber gelungen.
Der Schreibstil des 1988 geborenen, italienischen Autors Maurizio Temporin, gefällt mir wirklich gut. Durch gelungene bildliche Beschreibungen gelingt es ihm, die doch sehr triste, graue und menschenfeindliche "Aschewelt" mühelos in meinem Kopf entstehen zu lassen. Auch die "reale Welt" ist sehr gut beschrieben. Hier hat es mir nicht an Details gemangelt. Leider kann ich das nicht von allen Figuren im Roman behaupten. Thara ist meines Erachtens sehr gut gelungen, sympathisch und hat wirklich Charakter und auch Tiefe. Leider mangelt es aber allen anderen Darstellern eben genau daran. Ich finde sie, den einen mehr, den anderen weniger, doch allesamt recht blass und auch wenn ihre Geschichten teilweise sehr interessant waren, so wurden sie für mich irgendwie nicht ausführlich genug beschrieben. Selbst an Nate, der noch mit am besten gelungen ist, fehlte mir irgendwie das gewisse Etwas. Möglicherweise war das aber vom Autor genau so gedacht, um dem Leser die Auswirkungen der Aschewelt auf ihre Bewohner deutlich zu machen. Keine Ahnung, aber mir hat an ihm einfach etwas gefehlt. Dem Antagonisten konnte ich irgendwie nicht ganz folgen und auch ihm mangelte es in meinen Augen irgendwie an Tiefe. Ja, er war böse und grausam... aber... mir nicht wirklich aussagekräftig genug. Die Nebendarsteller waren, wie schon erwähnt, nett, teilweise interessant... aber auch da hätten ein paar InfoŽs mehr dem Roman und meinem Kopfkino nicht geschadet.
Die Idee gefällt mir sehr gut und ist im Grunde genommen auch sehr schön umgesetzt. Doch auch hier habe ich leider wieder etwas zu meckern, denn für mich war vieles einfach zu durcheinander und liess in mir eine regelrechte Unruhe entstehen. Die erste Hälfte des Romans war schön und doch recht unspektakulär, auch wenn man hier zunächst einmal alle Personen und Handlungsorte kennen lernt. In der zweiten Hälfte wird es dann zunehmend spannender und es gibt einigeWendungen in der Story, trotz allem konnte mich dieser Roman aber irgendwie nicht wirklich fesseln. Ich für meinen teil war hin und hergerissen ... manchmal, in den Zähen Phasen des Romans hatte ich fast schon keine Lust mehr, überhaupt weiter zu lesen und doch war ich irgendwie neugierig, wie es denn wohl weiter gehen wird.
Ich habe keine Ahnung, woran es lag, dass "Ascheträume" und ich einfach nicht wirklich zusammen finden konnten.
Es hat mir nicht Leid getan, diesen Roman zu lesen und ich hatte, auch wenn es sich jetzt irgendwie anders anhört, durchaus ein paar nette Lesestunden. Dennoch war es für mich leider kein Highlight.
Den Auftakt dieser Trilogie hätte ich persönlich mir doch etwas anders erhofft. Nichts desto trotz werft ihr am besten selber einen Blick in die Leseprobe, vielleicht kann sie euch ja von Beginn an fesseln... Ausserdem lohnt ein Blick auf die wirklich tolle Autorenhomepage.
Der 2. Teil wird "Totenträume" heissen und eine Leseprobe dazu findet ihr bereits am Ende dieses Romans. Auch wenn mich Teil 1 nicht vollends überzeugt hat bin ich dennoch sehr gespannt, wie es weiter gehen wird.